Sonntag, 30. März 2008

Immer wenn ich mit meinem Vater telefoniere....

bekomme ich zu hören, das er mich wohl auf eine Entzugskur setzten muss, wenn ich dann bald aus Irland zurückkomme. Ich hab das ganze, als aufrichtiger, intelligenter und braver Sohn, natürlich verneint. Dad lass dir gesagt sein, heute ist Schluss mit der Lügerrei. Und auch für alle anderen die das hier lesen.
Er könnte recht haben! Das liegt aber nicht an mir, sondern an jemand ganz anderem.
AN DEN FRANZOSEN!
Ich muss ja wirklich zugeben, dass ich eine ziemlich, sagen wir, "unfreundliche" Einstellung zu Franzosen besaß bevor ich nach Irland kam... Diese Meinung hat sich verflüchtigt.
Seitdem ich hier in Irland bin verbringe ich mehr Zeit mit den Baguetteköpfen, als mit irgendeneinem anderen Volk. Teils liegt dies daran, das sie einfach krass in der Überzahl hier sind, zu größeren Teilen liegt es aber daran, das die Franzosen (Männlein sowie Weiblein) alle einfach übelst lustige, kaputte, coole Zeitgenossen sind. Und da ich herausgefunden habe, dass Franzosen gerne trinken, wurde ich in ihren Bann gezogen. Du siehst, mein lieber Vater, die Schuld liegt mal wieder nicht bei mir! :)

Scherz beiseite. Am Freitag war es mal wieder Zeit n bissl feiern zu gehen. Unser Ziel an diesem Freitag Abend war die Church Bar. Freier Eintritt und ein easy Club mit dicker Tanzfläche im Keller. Hier hab ich letzte Woche übrigens meinen neuen albanischen Freund Tony kennengelernt. Von Beruf, Tier (frei übersetzt Türsteher) und ziemlich kaputt drauf. Zu ihm später mehr. Falls ich die Genehmigung von blogger.com bekomme seine Stories zu veröffentlichen. Die sind schon ziemlich kaputter Scheiß..

Ich wollte an diesem Abend nicht soviel Geld ausgeben, da wir an diesem Freitag in den Bergen von Dublin Paintball zocken waren. Knapp 50 Mann aus der Uni haben sich diesem glamurösen Event angeschlossen, darunter auch Darragh, mein Sales Management Prof!

Das war übrigens sehr cooler Scheiß. Leider war mein Team nur in keinster Weise in der Lage, die von mir vorgebrachten taktischen Vorschläge für eine erfolgreiche Vorgehensweise irgendwie umzusetzten. Warum?
Weil es Franzosen sind! Egal was du denen sagst, die wollen alle die dicke One-Man Show abziehen... Das ganze haben wir dann mit unserem "Leben" und den daraus folgenden Niederlagen bezahlen müssen. Trotzdem war das Ganze ziemlich cool. Wir haben 3 verschiedene Varianten mit Flaggen gezockt (Capture the Flag, Defend the Castle und Flag in the Middle). Jeweils sehr lustig und intensiv. Das Gelände war schweinegroß und halbwegs präpariert. Viele Steine und Sträucher zum verstecken, aber auch freies Feld und Bäume, soweit das Auge reichte.

In der letzten Runde, dem klassischen Capture the Flag, hab ich mich schön pervers mitten auf dem Feld hinter einem Stein versteckt und fett die anstürmenden, nach unserer Flagge lechzenden, Gegner umgenietet. Auch im gegnerischen Team waren Franzosen. Manche von ihnen hatten es leider nicht so mit den zuvor erklärten Regeln...
Somit musste ich, nach 5 sichtbaren und definitiv spürbaren Treffern im Torso- und Beinbereich immernoch quer über das Spielfeld brüllen, wenn jemand getroffen war und eigentlich ein Leben verlor und zurück zu seinem Startpunkt hätte gehen müssen. Das warn bissl stressig. Und es war pervers kalt. Am Ende hab ich meine Hände nicht mehr gespürt.
Meine Füße hab ich schon bei dem Marsch vom Bus zum Gelände aufgeben müssen, da ich meine einfachen Sneaker anhatte... Wasserdicht? Vielleicht im nächsten Leben...

Auf der Heimfahrt schlug Darragh dann vor noch einen schnellen Pint zum aufwärmen einzunehmen. Also haben wir uns dann mit circa 8 Mann und unserem Sales Prof auf zum nächsten Pub gemacht um ein Bierchen zum ausklingen des Paintballs und einläuten des Abends zu genießen. Meine letzte feste Nahrung hatte ich circa 7 Stunden zuvor zu mir genommen und zu 100% beim Paintball spielen verwertet. Ihr wisst worauf ich hinaus will? Selten hat ein Pint bei mir so gedingelt wie dieser. Und da ich auch noch so dumm war, das erste Bier für Darragh zu spendieren, war es es dann kurzerhand der Runde 2 einläutete.
Bei zwei Runden ist es hier aber auch geblieben, da wir wirklich alle hart fertig waren und entweder essen oder duschen oder einfach nur relaxen wollten. Arthur und Nico waren jedoch nicht dieser Meinung. Sie demonstrierten hart gegen ein so frühes Ende vom Anfang des Abends. Dummerweise sind angetrunkene Bastis viel zu schnell zu jeder Schandtat bereit, weswegen ich mich keine 5 Minuten später in der nächsten Bar befand und mich dabei erwischte wie ich 3 Bier und 3 Tequila am bezahlen war. Wer zum Teufel ordert um 6 Uhr Abends 3 Tequila? Kann ja nur einer gewesenen sein... ich selbst 8)
Da ich immernoch keine Aussicht auf irgendetwas Essbares hatte, tat der Alkohol sein nötigstes um mich doch mehr als schnell in einen ausgeglichenen Gemütszustand zu versetzten.
Und so haben wir dann unseren Freitag Abend eingeläutet. Wir haben uns noch ungefähr eine weitere Stunde in der Bar aufgehalten und sind dann getrennter Wege nach Hause. Meine Füße hatten ihr Gefühl schon seit längerem verloren und somit musste ich diesmal Taxi fahren. Laufen war nicht möglich.
Nach einem kurzen Zwischenstop bei BurgerKing kam ich dann auch gegen halb 9 mehr als glücklich zu Hause an.
Nachdem ich meine französischen Mitbewohner alle herzhaft begrüßt hatte widmete ich mich meinem 2kg Fastfood-Beutel. Gestärkt oder besser gesagt vollgefressen hatte ich mir eigentlich vorgenommen 1-2 Stunden Bubu zu machen um dann gestärkt mit den anderen zusammen feiern zu gehen. Da ich aber mal wieder zum weitertrinken aufgefordert wurde, konnte ich meinen Schönheitsschlaf vergessen. Ungefähr eine halbe Stunde später kam dann auch schon wieder Besuch. Bewaffnet mit 2 Flaschen Weißwein, 1er Flasche Rum und ein paar Fruchtsäften konnte der Abend dann auch wirklich starten.
Da wir nur wenig Bier im Haus hatten, haben wir uns für einen Mix aus Rum-Beer-Pong entschieden. Und nur mit 6 Cups.
Gehen wir nicht zu sehr ins Detail, sagen wir einfach unsere Bude sah nach kurzer Zeit wieder aus wie Sau. Die Flaschen waren alle leer, wir alle voll.

Somit hieß es für mich, schnell unter die Dusche und dann ab in die Church Bar.
Wer sich von dem ganzen einen näheren Eindruck machen möchte, der guckt sich mein Fotoalbum Nummer 12 an.

Kommen wir zurück zu meinem am Anfang angesprochenen Plan, heute nichtmehr allzuviel Geld auszugeben. Wenn man jedoch in ein Etablissement geht, welches mit dem Verkauf von alkoholischen Getränken ihren Umsatz verdient, könnte sich sowas jedoch als schwer herausstellen. Nicht, wenn man von 20 Franzosen Rückendeckung hat.
Ich hatte noch nicht ganz meine Jacke ausgezogen, türmten sich auf dem von uns eingenommen Tisch 2 Flaschen Wein sowie 2 Flaschen Champagner. Und genau so schnell wie der Suff auf unserem Tisch angekommen war, hatte ich dann auch schon 2 Gläser in den Händen und mixte feucht fröhlich Champagner und Wein. Hier möchte ich mich mal kurz bei der Person bedanken, der die Fotografie erfunden hat. Jung, ohne dich wären viele meiner Erinnerungen nur fetzenhaft und nicht zusammenfügbar. Da ich jedoch alles mögliche mit Kamera festhielt, konnte ich aus meinen Erinnerungsfetzen am nächsten Tag ein Geflecht aus schönen Erinnerungen formen und somit euch von dem Ganzen hier berichten.
Um 4 Uhr war dann auch Ende und wir begaben uns auf den Heimweg.
Zuhause angekommen hat Fabrice dann erstmal wieder einen auf Chefkoch gemacht und eine seiner Alkoholmahlzeiten gezaubert. Zuvor haben wir jedoch unsere eh schon radikal versaute Wohnung noch mehr versaut. Ich kann mich noch erinnern das wir jeweils mit einem Pizzakarton auf dem Kopf und einer mit Besen, der andere mit Wischmopp bewaffnet darum gekämpft haben, wer denn nun lauter auf der Straße rumgeschrien hat. Sinnloses kann so lustig sein!
In dieser Nacht konnte ich Fabrice zauberhafte Mahlzeit nicht zu Ende genießen. Dauerhafter Schlafmangel plus ein gehobenes Alkohollevel zwangen mich dazu auf dem Sofa genüßlich wegzuschlummern. Das hätte auch alles ganz gut klappen können wenn dann nicht circa anderthalb Stunden später Tim bei uns aufgelaufen wäre und mich abfuckte, weil ich auf seinem Sofa am pennen war. Tim ist ein Kumpel von Fabrice der nur zum Englisch lernen in Irland ist. Er hat bei SuperValu gearbeitet und bei ner irischen Familie gelebt. Da er aber das Arbeiten nicht soo ernst nahm, hat er den Job relativ schnell aufgeben müssen. Und da man ohne Job kein Geld verdient, zog er es vor die Kohle für die Familie zu versaufen.
So landet man schnell auf der Straße. Oder im Asylantenheim bei uns im Archway Court :)
Ich musste erst ziemlich abgefuckt werden bevor er mich in Ruhe ließ und auf der anderen Hälfte des Sofas Platz nahm. Somit bekam ich dann gegen 7 Uhr morgens endlich meine wohlverdiente Packung Schlaf.

Um 11 Uhr hatte ich genug Schlaf. Dann wurd es Zeit sich ein paar Kaffee reinzupfeifen und mit dem Wohnungsputz zu beginnen. Das ist eigentlich schon zum Standardprogramm für mich geworden. Glücklicherweise wurde ich ja nach dem Grundsatz erzogen "wer saufen kann, kann auch arbeiten/aufräumen/klarkommen".
Ungefähr eine Stunde später sah es dann auch wieder relativ normal in der Bude aus... Nun wurds Zeit den restlichen Tag radikalst zu vergammeln. Ergo futtern, Filme gucken, rauchen, nichtstun.

Natürlich kann das nicht für den Abend so weiter gehen. Gegen 10 Uhr wurde ich dann von Juliane, einer der ganzen lieben netten Französinnen hier drüben (die ich alle schwer ins Herz geschlossen habe), aufgefordert zum Griffith College zu kommen und schön einen zu heben.
Also ist der Borst schnell unter die Dusche gehüpft, sich fertig gemacht und anschließend mit seiner letzten Flasche Vodka bewaffnet auf zum Griffith College. Dort war die Sauferrei schon im vollen Gange. Also hieß es für mich nur noch, Vodka auf, reins ins Glas und ab geht die Lutzi. Wir haben irgendwas mit Kartenziehen und Regeln gespielt. Als ich gegen kurz nach 12 dort ankam ging alles noch relativ normal zu. Doch keine halbe Stunde später wurde es dann Zeit für etwas extravagantere Regeln. Von Steck dir nen Finger ins Ohr während du trinkst, gingen wir dann zu "Pflichten" über, die jeder erfüllen musste. Die Regeln wurden von der vorherigen Person für die Nachfolgende aufgestellt. Zuvor hatten wir jedoch eine allgemeine Regel eingeführt. Jeder bekam den namen seines rechten Nachbarn und das für den Rest des Abends. Das heißt natürlich auch das du die Leute mit dem enstprechenden Namen anzureden hast. Redest du sie mit ihrem richtigen Namen an, musst du trinken. Diese kleine Regel hat unseren Konsum dann doch radikal beschleunigt.
Die Pflichten wurden mit höherem Level auch weitaus interessanter. Ich hab 3 mal Zungenküsse bekommen und zwei Lapdances. Macht Spaß :)
So nahm der Abend auch seinen Lauf. Wir haben weiter getrunken und gelacht, gefeiert und Mist gebaut. Genauso wie ein Samstag Abend daheim verlaufen muss.

Gegen 7 Uhr morgens bin ich dann mit Guilhem, Audrey und Sébastien in deren Wohnung gedüst, da ich echt nicht bereit war 40 Minuten Fußweg nach Hause hinter mich zu bringen. Da wurde dann noch schnell gefrühstückt, bissl was geraucht und n bissl South Park geguckt bevor wir uns genüsslich ins Bett begaben.
Als ich gegen halb 12 aufwachte waren die 3 noch wie Leichen am schlafen. Guilhem war nie bei einer Vorlesung die vor 14 Uhr beginnt. Er sagt er hat Probleme mit dem aufstehen. Es scheint zu stimmen :)

Draußen angekommen konnte ich bei 16 Grad und strahlendem Sonnenschein ohne Jacke und noch leicht angetrunken gemütlich nach Hause schlendern. So sieht ein guter Sonntagmittag aus!

Den Rest des Tages hab ich ungefähr wie am Samstag verbracht. Ruhig und gemütlich abgammeln. So macht das Leben Spaß...

Heute wirds wahrscheinlich so ähnlich zugehen. Ich meine, nach meinem längsten Tag in der Uni muss man sich was gönnen oder? Zuvor wird sogar nochwas gearbeitet. Für unser Sales Projekt muss noch an der Broschüre gebastelt werden...

Ihr hört von mir, oder vllt. ich von euch?!

Irelandborst

Mittwoch, 26. März 2008

Verschollen und dennoch nicht tot....

Tja, was soll ich sagen? Ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass feiern, meine Freunde und alles andere mich soo sehr in Anspruch nimmt, das ich einfach vergesse, das ganze nieder zu schreiben. Somit zuerst mal an meinen einen Fan, entschuldigung.

Ich habe einen Fan. Großes Kino! :)

Nunja, ich denke die meisten von euch wissen, was so um den 17. März hier in Irland passiert.
Richtig, es ist St. Patricks Day. Und da man solch ein glorreiches Saufevent nicht alleine verbringen möchte, hab ich mir tatkräftige Unterstützung aus Deutschland einfliegen lassen.
Am Sonntag den 16. war dann die wir-saufen-alles-und-noch-viel-mehr-Crew in Dublin angekommen. Mit Rogier, Christoph und Christopher an meiner Seite fühlte ich mich bereit für den Himmel. Oder zumindest für den Bierhimmel.

Und um genau zu sein bin ich auch dort gelandet. Wir haben Sonntag abend um 11 Uhr angefangen zu trinken und haben bis Mittwoch morgen (der Abreisetag) nicht mehr aufgehört. Am schlimmsten erwischt hat es dabei natürlich wieder mich, da ich meinen Jungs doch zeigen wollte, was man mir in Irland so beigebracht hat.
Aber ich denke wir hatten alle dick unseren Spaß. Am eigentlichen St. Patricks Montag haben wir um 11 Uhr morgens angefangen Gas zu geben. Der erste der schlapp gemacht hat war ich. Um 3 Uhr war Sense. Ich war mehr als tot und konnte mich selbst in der senkrechten auf dem Sofa nicht wirklich wohl fühlen. Ich denke das hängt mit den vielen Runde Wodka-Pong zusammen, welche ich vorwiegend im 1on1 mit Rogier und später auch mit den anderen gespielt habe. Jedenfalls war ich ein Bild für die Götter, bzw. für unsere Hausgäste. In der Zeit wo ich auf dem Sofa vergammelt habe haben sich derweil Rogier, Christoph und Christopher schön n bissl Dublin angesehen. Weit gebracht haben Sie es nicht, aber als ich gegen halb 6 immernoch schön voll wieder wie Phönix aus der Asche auferstand fühlte ich mich gewappnet neue Ufer zu erreichen. Unser am Sonntag zugelegter Stella Artois Biervorrat von 30 Litern war leider schon über alle Berge, also hieß es erst einmal für mich: Auf zum Lidl und neues Bier kaufen. Mit 15 Litern an der Kasse - und exakt 0% Ahnung wie ich den Kram den bitte nach Hause bekommen soll - erreichte mich ein anruf von meinen Jungs das diese bereits mit 25 Litern vor meiner Haustüre stünden.
Da ich immer noch nicht so wirklich wusste wo hinten und wo vorne war hab ich kurzerhand die 15 Liter Bier auf dem Kassenband stehen gelessen und bin perplex, aber in cognito (dank meiner ultra coolen, ultra großen RayBan) aus dem Lidl gestürzt und habe mich Richtung heimwärst bewegt.
Hier wurde ich mit tosendem Applaus empfangen. Meine Jungs - und ich gegen 3 Uhr genau so wenig - hatten es nicht für möglich gehalten, dass ich an jenem Montag noch eimal aus der Horizontalen zurück in die Senkrechte Lage finden würde. Doch keine 5 Minuten später stand ich schon wieder zu allem bereit an unserem Tunier-Bier-Bong-Tisch und hab zusammen mit Christoph den Franzosen die Bälle in die Becher gejagt. Das ganze ging dann auch immer so weiter und weiter. Irgendwann in den frühen Morgenstunden gegen 3 oder 4 Uhr verflüchtigten sich dann auch unsere französischen Gäste. Rogier lag schon lange in meinem Kämmerlein im Bett, Chris und Chris hatten genug von PES6 und hatten es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Nur zwei unerschrockene Kämpfer waren nicht bereit aufzugeben. Wiedereinmal hieß es Fabrice vs. Basti im Morgengrauen. Um genau zu sein haben wir noch circa 3 1/2 Std. Beer-Pong 1on1 gespielt. Das könnte sich teilweise auch so lange hingezogen haben, da wir nichtmehr das allerbeste Zielvermögen besaßen.

Während unserer grandiosen Zockerrei fiel uns auf wie viel zu leise es eigentlich in der ganzen Studentenanlage war. Also bat ich Fabrice uns ein wenig Musik anzumachen.
Keine halbe Minute später beschallten wir den kompletten Innenhof auf voller Lautstärke, da wir uns einfach nicht damit einverstanden erklären konnten, dass um 5 Uhr alle leute breits genüßlich in ihren Bettchen liegen und davon träumen wieder nüchtern zu werden.
Nicht mit uns meine Damen und Herren.
Das erstaunliche an der ganzen Sache war aber, als ich Chris und Chris am nächsten Morgen darauf ansprach ob es sehr hart gewesen sei bei der kranken Mukke zu pennen, bekam ich nur ein "Welche Musik?" zurück. Ich denke das beschreibt in ungefährem Maße wie schön konsumfreudig wir uns an jenem Abend doch alle verhalten hatten. :)

Jedenfalls entschied sich Chef-Koch Fabrice dann um 7 Uhr morgens dazu uns einen leckeren Salat mit Vinegrette Dressing zu machen. Ich weiß nicht obs an seinen mittelmäßigen Kochkünsten oder an seinem Alkohollevel lag, aber soweit ich es auch versuchte, ich hab nur Essig in der Vinegrette geschmeckt. Nicht weil er zuviel davon genommen hatte, sondern eher weil er schlichtweg die anderen Zutaten im Rausch vergessen hatte!

Dennoch tat der kleine Imbiss gut und ich fühlte mich bereit für ein paar Stunden Schlaf.
Dieses Vorhaben setzte ich auch genau wie angesprochen um. Ich bin um 8 Uhr im Bett gewesen um und viertel nach 11 war es dann auch schon wieder Zeit für ein Tässchen Kaffee.
Was ich 3 Stunden zuvor jedoch vollkommen ausgeblendet hatte, war wie Fabrice und ich - und lange Zeit davor auch alle anderen Leute - unser Wohnzimmer zurückgelassen hatten.

Im Gegensatz zu unsererm Apartment konnte man ein Asylantenwohnheim an diesem Morgen als Luxushotel bezeichnen. Aber wer feiern kann... kann auch aufräumen um weiterzufeiern. Also haben wir zu 4. schnell mal (in circa 3 Std.) den kompletten Wohnbereich geputzt.

Wie bereits vermutet war die einzige Intention dahinter Platz für neuen Dreck am Dienstag zu schaffen. An diesem Nachmittag bin ich mit den Jungs dann auch ein bissl durch Dublin gelaufen, damit sie wenigstens ein paar mehr Erinnerungen als nur Bierflaschen und Alkohol mit nach Hause nehmen würden. Auf dem Rückweg haben wir dann bei Lidl sämtliche Vorräte wieder aufgestockt. Mit dem Wort sämtliche möchte ich übrigens Bier und Pizza beschreiben, denn, was braucht der Mensch den mehr? Und nicht lange Zeit danach waren wir auch schon wieder in unserem Element und lieferten uns leckere 2on2 Schlachten im Wohnzimmer.
Das ganze war wiedermal dabei sich in die gleiche Richtung zu entwickeln wie am Abend zuvor, wurde jedoch von dem großen Bedürfnis von Christopher und Rogier nach eine Diskussionsrunde über Gott und die Welt etwas nach hinten verschoben. Nach zweistündiger Argumentation über dieses und jenes konnten wir uns glücklicherweise darauf einigen, das ganze nicht verbal sondern wie echte Männer in einem Wettkampf auszutragen. Also haben wir uns wieder dem Beerpong gewidmet. Es gab ja noch viel zu vernichten!

Dieses Mal ging es aber nur bis circa 3 Uhr, da unsere Kräfte von den vergangenen zwei Nächten und einem St. Patricks Tag herbst angeschlagen waren. Dennoch haben wir wieder mit ner guten Quote abgeschnitten und uns gemütlich ins Bettchen gehauen.

Der Mittwoch war leider viel zu kurz um in irgendeiner Weise zu Potte zu kommen. Gegen 10 Uhr sind wir aus unseren Kojen, bzw. vom Sofa gekrochen und haben die restliche Zeit bis halb 2 nur noch gegammelt und gequatscht. Der vergangene Dienstag und dieser Mittwoch waren übrigens die einzigen Tage, an welchen der Basti die Uni nicht besucht hat. Das musste mal erwähnt werden, finde ich :)

Bald war es dann auch schon wieder soweit und die Irlandcrew packte ihre Klamotten schön ins Köfferchen und verließ Dublin im Taxi in Richtung Airport.

Abschließend zu den 4 Tagen kann ich nur sagen, das es ultra Spaß gemacht hat und wir großes Kino gebracht haben. Wir haben uns als Deutsche schwer irisch verhalten und haben durstmäßig so einige in den Schatten gestellt!

Nochmals Jungs, vielen Dank für euren Besuch!

Soweit zu den St. Patricks Tagen. Danach war es für mich Zeit mal für einen längeren Zeitraum keinen Alkohol zu trinken. Ich habs bis Freitag Abend durchgehalten :)

Mehr von mir sollte es Morgen geben, denn da gehts zum Paintball zocken. Ich berichte!

Irelandborst, Out!

Montag, 3. März 2008

Noten und das Wetter

Hallöchen!
Heute war es dann für mich soweit in die zweite Halbzeit meines Unisemesters hier in Irland zu starten. Das ganze leider, wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit ohne wirklich geschlafen zu haben.
Nein diesmal hab ich nicht in der gestrigen Nacht bis 5 Uhr gesoffen. Um genau zu sein, habe ich das aber alle anderen Tage der vergangenen Woche getan, weshalb mein Körperrythmus leicht aus der normalen Bahn geworfen wurde. Somit war mein Versuch um 1:10 gestern Nacht das Licht auszumachen und krampfhaft einzuschlafen, bereits zu Beginn kläglich zum scheitern verurteilt.
Um genau zu sein hab ich mich bis halb 6 Morgens im Bett hin- und hergewälzt um dann für knapp 1 1/2 Stunden rumzudösen. Um 7 hab ich mich dann unter die Dusche gestellt um meine gerade eintretende Müdigkeit wieder hinweg zu spülen. Das hat auch ganz gut geklappt.
Danach ein kurzer Blick aus dem Fenster, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein.

Scheint ein guter Tag zu werden, also locker flockig angezogen, Sonnenbrille eingepackt und auf in die Küche zum frühstücken. Als ich dann gut gestärkt aufgebrochen bin, hab ich wirklich gedacht mich tritt ein Pferd. Kurzer Zwischenstopp: Irland verdankt seine milden Temperaturen dem Golfstrom welcher über den Atlantik eine schöne laue Luft nach Irland bringt und verhindert, das Klein-Basti frieren muss....

Zwei Sekunden nachdem ich die Tur hinter mir geschlossen hatte, versank die Sonne hinter grauen Wolken, ein perverser Wind zog auf und ich die Temperatur sank auf gefühlte -5°. Und dann die Härte: Es hat verdammt nochmal angefangen zu schneien. Hallo? Geht's noch? Wir sind auf der grünen Insel. Hier gibt's keinen Schnee!
Relativ schnell war ich von der bitterkalten Wahrheit und somit vom Gegenteil überzeugt.

Nunja, ändern kann man nix, also nen Schritt zulegen und ab zur Uni. Als ich nach circa 25 min. an meinem Stammcafé ankam, war es mir nicht mehr möglich mich irgendwie zu artikulieren oder zu gestikulieren. Ich habe nur gegen die Glastheke gehaucht und mit meinen vereisten Fingern - COFFE - HOT - geschrieben.

Mit dieser kleinen aber wenigstens etwas hilfreichen Hitzequelle hab ich mich dann auf in den Klassenraum gemacht. Hier im Fach Economics wurde direkt mit Unterricht gestartet, was nicht meine Erwartung für den heutigen Tag war.

Wurde uns nicht versprochen, dass wir unsere Noten für die Examen bekommen?
Ja, es wurde uns versprochen und im Gegensatz zu meiner deutschen Uni sind die Versprechen hier etwas wert. Halbe Stunde vor Ende der ersten Vorlesungen wurden dann auch die Klausuren ausgeteilt. Zwei deutsche Mädels hinter mir hielten bereits ihre 70% und 71% in Händen und waren sich nen Ast am freuen über ihren First Class Honour (beste Note in Irland, startend ab 70% für herausragende Arbeit. 80% gibts nicht, oder vllt. einmal in 7 Jahren), als ich dann auch endlich meine Klausur zurückbekam und stolz wie Oskar meine 72% erblickte! Nachdem dann auch alle ihre Examen zurückerhalten hatten, konnte ich sicherstellen, das sonst keiner eine 72 oder besser gerockt hat und mich somit über einen grandiosen Start in die erste Woche freuen. Stufenbester!
Hier ein kurzer Beweis:

Danach genoß ich erstmal eine meiner kurz zuvor von Johnny überbrachten Marlboro aus Deuschland zu deutschen Preisen. Falls du das jemals lesen solltest Johnny: Nochmals vielen Dank für deinen Kurierdienst! Top-Aktion! :)

Das zweite Fach welches anstand war Sales Management. Schon als Darragh (Prof) den Raum betrat war klar, das die Klausur irgendwie nicht so Bombe gelaufen war.
Ich erspare euch das Geplänkel drumherum aber seine Kommentare zu der erbrachten Arbeit sowie die Notenaufstellung liessen mich böses ahnen.

108 Stundenten:
davon erreichten:
über 70% >> 11
über 60% >> 16
über 50% >> 17
-------------------------- Erste Gefahrenlinie! Ab hier wirds gefährlich!
Über 40% >> 19
-------------------------- Zweite Gefahrenlinie! Man ist bereits durchgefallen!
Über 30% >> 14
Über 20% >> 15
Unter 20% >> 16 (Solche Noten waren noch nie zustande gekommen sagte er)

Um das mal zusammenzufassen: Von 108 Stundenten haben nur 44 ordentliche Ergebnisse und nur 63 haben bestanden. 45! sind durchefallen. Fast die Hälfte der Stufe.

Dann wurde kurz erklärt was er zu seinen einzelnen Aufgaben hören wollte und bevor er die Dinger austeilte gabs noch die Range (ich komm gerade nicht auf das deutsche Wort) in dem sich die Noten bewegten: 76% bis runter auf 3%. Wie soll man bitte 3% bekommen? Was hat man dafür bitte geschrieben?

Jedenfalls war ich auf alles vorbereitet.... aber nicht auf das, was mir dann in die Hände fiel:
76% Ja ja ja, yes yes asdf! Beste Stufennnote, zum zweiten mal am heutigen Tage! :)))

Hier nochmal für euch zum mitfreuen:)

Der Tag konnte eigentlich nicht besser werden. Aber es standen noch zwei weitere Klausuren an, die es heute zurückgeben sollte. Bei solchen Noten steigen natürlich die Erwartungen ;)

Um kurz nach Eins ging es dann mit Management weiter. Mark ist der coolste Professor hier, aber auch der chilligste. Er hatte die Noten noch nicht fertig. Dafür sagte er, hat er sich ein paar schöne Weinreiche Abende mit seiner Freundin gemacht. Er meinte, was wir können kann er schon lange. Und da die Ergebnisse doch eher traurig sind, sollten wir uns ruhig noch eine Woche gedulden können.

Also ab zur nächsten und letzten Vorlesung für heute. Marketing. Viel blabla zuvor und dann gabs die letzte Klausur. 40 von 140 Stundten (wir haben verschiedene Kurse, aber mehr haben Marketing) sind hier durchgefallen. Auch eine böse Quote. Naja, ich kürze ab, was euch zeigt, ich habe hier nicht gepownt. In Marketing muss ich mich mit opferigen 59% zufrieden geben :(
Und jetzt die Erklärung (die wie ich finde der Hammer ist). Meine angebrachten Beispiele wären topp und ich habe alle Punkte behandelt, jedoch hätte er sich gewünscht das ich die einzelnen Punkte in der Theorie erläutere.

Ein Beispiel gebe ich dazu. Ich habe gesagt als Distribution Channels für meine Kommunikation möchte ich Radio, Fernsehen und Zeitschriften nutzen. Das ganze erläutert warum die für meine Zielgruppe etc. Er wollte aber gerne noch zusätzlich hören wozu Distribution Channels denn nun gut sind! Also bitte? Wie soll ich Beispiele für eine Theorie anführen wenn ich die Theorie nicht verstanden hätte? Außerdem muss er die Theorie jawohl zu Genüge kennen ;)

Ihr seht, ich rede mich raus. Aber schwamm drüber. 2x Stufenbester unter 108 Studenten - wovon nicht alle faule Franzosen sind - stellt dann doch sehr zufrieden. Nun werd ich was mit Rogier quatschen und dann schön was zu futtern kochen.

Morgen gibts noch eine neue Note: Mal sehn was ich in Business Communications (Englisch) so gerissen habe. Ihr hört von mir!

Happy-Irelandborst out!