Sonntag, 30. März 2008

Immer wenn ich mit meinem Vater telefoniere....

bekomme ich zu hören, das er mich wohl auf eine Entzugskur setzten muss, wenn ich dann bald aus Irland zurückkomme. Ich hab das ganze, als aufrichtiger, intelligenter und braver Sohn, natürlich verneint. Dad lass dir gesagt sein, heute ist Schluss mit der Lügerrei. Und auch für alle anderen die das hier lesen.
Er könnte recht haben! Das liegt aber nicht an mir, sondern an jemand ganz anderem.
AN DEN FRANZOSEN!
Ich muss ja wirklich zugeben, dass ich eine ziemlich, sagen wir, "unfreundliche" Einstellung zu Franzosen besaß bevor ich nach Irland kam... Diese Meinung hat sich verflüchtigt.
Seitdem ich hier in Irland bin verbringe ich mehr Zeit mit den Baguetteköpfen, als mit irgendeneinem anderen Volk. Teils liegt dies daran, das sie einfach krass in der Überzahl hier sind, zu größeren Teilen liegt es aber daran, das die Franzosen (Männlein sowie Weiblein) alle einfach übelst lustige, kaputte, coole Zeitgenossen sind. Und da ich herausgefunden habe, dass Franzosen gerne trinken, wurde ich in ihren Bann gezogen. Du siehst, mein lieber Vater, die Schuld liegt mal wieder nicht bei mir! :)

Scherz beiseite. Am Freitag war es mal wieder Zeit n bissl feiern zu gehen. Unser Ziel an diesem Freitag Abend war die Church Bar. Freier Eintritt und ein easy Club mit dicker Tanzfläche im Keller. Hier hab ich letzte Woche übrigens meinen neuen albanischen Freund Tony kennengelernt. Von Beruf, Tier (frei übersetzt Türsteher) und ziemlich kaputt drauf. Zu ihm später mehr. Falls ich die Genehmigung von blogger.com bekomme seine Stories zu veröffentlichen. Die sind schon ziemlich kaputter Scheiß..

Ich wollte an diesem Abend nicht soviel Geld ausgeben, da wir an diesem Freitag in den Bergen von Dublin Paintball zocken waren. Knapp 50 Mann aus der Uni haben sich diesem glamurösen Event angeschlossen, darunter auch Darragh, mein Sales Management Prof!

Das war übrigens sehr cooler Scheiß. Leider war mein Team nur in keinster Weise in der Lage, die von mir vorgebrachten taktischen Vorschläge für eine erfolgreiche Vorgehensweise irgendwie umzusetzten. Warum?
Weil es Franzosen sind! Egal was du denen sagst, die wollen alle die dicke One-Man Show abziehen... Das ganze haben wir dann mit unserem "Leben" und den daraus folgenden Niederlagen bezahlen müssen. Trotzdem war das Ganze ziemlich cool. Wir haben 3 verschiedene Varianten mit Flaggen gezockt (Capture the Flag, Defend the Castle und Flag in the Middle). Jeweils sehr lustig und intensiv. Das Gelände war schweinegroß und halbwegs präpariert. Viele Steine und Sträucher zum verstecken, aber auch freies Feld und Bäume, soweit das Auge reichte.

In der letzten Runde, dem klassischen Capture the Flag, hab ich mich schön pervers mitten auf dem Feld hinter einem Stein versteckt und fett die anstürmenden, nach unserer Flagge lechzenden, Gegner umgenietet. Auch im gegnerischen Team waren Franzosen. Manche von ihnen hatten es leider nicht so mit den zuvor erklärten Regeln...
Somit musste ich, nach 5 sichtbaren und definitiv spürbaren Treffern im Torso- und Beinbereich immernoch quer über das Spielfeld brüllen, wenn jemand getroffen war und eigentlich ein Leben verlor und zurück zu seinem Startpunkt hätte gehen müssen. Das warn bissl stressig. Und es war pervers kalt. Am Ende hab ich meine Hände nicht mehr gespürt.
Meine Füße hab ich schon bei dem Marsch vom Bus zum Gelände aufgeben müssen, da ich meine einfachen Sneaker anhatte... Wasserdicht? Vielleicht im nächsten Leben...

Auf der Heimfahrt schlug Darragh dann vor noch einen schnellen Pint zum aufwärmen einzunehmen. Also haben wir uns dann mit circa 8 Mann und unserem Sales Prof auf zum nächsten Pub gemacht um ein Bierchen zum ausklingen des Paintballs und einläuten des Abends zu genießen. Meine letzte feste Nahrung hatte ich circa 7 Stunden zuvor zu mir genommen und zu 100% beim Paintball spielen verwertet. Ihr wisst worauf ich hinaus will? Selten hat ein Pint bei mir so gedingelt wie dieser. Und da ich auch noch so dumm war, das erste Bier für Darragh zu spendieren, war es es dann kurzerhand der Runde 2 einläutete.
Bei zwei Runden ist es hier aber auch geblieben, da wir wirklich alle hart fertig waren und entweder essen oder duschen oder einfach nur relaxen wollten. Arthur und Nico waren jedoch nicht dieser Meinung. Sie demonstrierten hart gegen ein so frühes Ende vom Anfang des Abends. Dummerweise sind angetrunkene Bastis viel zu schnell zu jeder Schandtat bereit, weswegen ich mich keine 5 Minuten später in der nächsten Bar befand und mich dabei erwischte wie ich 3 Bier und 3 Tequila am bezahlen war. Wer zum Teufel ordert um 6 Uhr Abends 3 Tequila? Kann ja nur einer gewesenen sein... ich selbst 8)
Da ich immernoch keine Aussicht auf irgendetwas Essbares hatte, tat der Alkohol sein nötigstes um mich doch mehr als schnell in einen ausgeglichenen Gemütszustand zu versetzten.
Und so haben wir dann unseren Freitag Abend eingeläutet. Wir haben uns noch ungefähr eine weitere Stunde in der Bar aufgehalten und sind dann getrennter Wege nach Hause. Meine Füße hatten ihr Gefühl schon seit längerem verloren und somit musste ich diesmal Taxi fahren. Laufen war nicht möglich.
Nach einem kurzen Zwischenstop bei BurgerKing kam ich dann auch gegen halb 9 mehr als glücklich zu Hause an.
Nachdem ich meine französischen Mitbewohner alle herzhaft begrüßt hatte widmete ich mich meinem 2kg Fastfood-Beutel. Gestärkt oder besser gesagt vollgefressen hatte ich mir eigentlich vorgenommen 1-2 Stunden Bubu zu machen um dann gestärkt mit den anderen zusammen feiern zu gehen. Da ich aber mal wieder zum weitertrinken aufgefordert wurde, konnte ich meinen Schönheitsschlaf vergessen. Ungefähr eine halbe Stunde später kam dann auch schon wieder Besuch. Bewaffnet mit 2 Flaschen Weißwein, 1er Flasche Rum und ein paar Fruchtsäften konnte der Abend dann auch wirklich starten.
Da wir nur wenig Bier im Haus hatten, haben wir uns für einen Mix aus Rum-Beer-Pong entschieden. Und nur mit 6 Cups.
Gehen wir nicht zu sehr ins Detail, sagen wir einfach unsere Bude sah nach kurzer Zeit wieder aus wie Sau. Die Flaschen waren alle leer, wir alle voll.

Somit hieß es für mich, schnell unter die Dusche und dann ab in die Church Bar.
Wer sich von dem ganzen einen näheren Eindruck machen möchte, der guckt sich mein Fotoalbum Nummer 12 an.

Kommen wir zurück zu meinem am Anfang angesprochenen Plan, heute nichtmehr allzuviel Geld auszugeben. Wenn man jedoch in ein Etablissement geht, welches mit dem Verkauf von alkoholischen Getränken ihren Umsatz verdient, könnte sich sowas jedoch als schwer herausstellen. Nicht, wenn man von 20 Franzosen Rückendeckung hat.
Ich hatte noch nicht ganz meine Jacke ausgezogen, türmten sich auf dem von uns eingenommen Tisch 2 Flaschen Wein sowie 2 Flaschen Champagner. Und genau so schnell wie der Suff auf unserem Tisch angekommen war, hatte ich dann auch schon 2 Gläser in den Händen und mixte feucht fröhlich Champagner und Wein. Hier möchte ich mich mal kurz bei der Person bedanken, der die Fotografie erfunden hat. Jung, ohne dich wären viele meiner Erinnerungen nur fetzenhaft und nicht zusammenfügbar. Da ich jedoch alles mögliche mit Kamera festhielt, konnte ich aus meinen Erinnerungsfetzen am nächsten Tag ein Geflecht aus schönen Erinnerungen formen und somit euch von dem Ganzen hier berichten.
Um 4 Uhr war dann auch Ende und wir begaben uns auf den Heimweg.
Zuhause angekommen hat Fabrice dann erstmal wieder einen auf Chefkoch gemacht und eine seiner Alkoholmahlzeiten gezaubert. Zuvor haben wir jedoch unsere eh schon radikal versaute Wohnung noch mehr versaut. Ich kann mich noch erinnern das wir jeweils mit einem Pizzakarton auf dem Kopf und einer mit Besen, der andere mit Wischmopp bewaffnet darum gekämpft haben, wer denn nun lauter auf der Straße rumgeschrien hat. Sinnloses kann so lustig sein!
In dieser Nacht konnte ich Fabrice zauberhafte Mahlzeit nicht zu Ende genießen. Dauerhafter Schlafmangel plus ein gehobenes Alkohollevel zwangen mich dazu auf dem Sofa genüßlich wegzuschlummern. Das hätte auch alles ganz gut klappen können wenn dann nicht circa anderthalb Stunden später Tim bei uns aufgelaufen wäre und mich abfuckte, weil ich auf seinem Sofa am pennen war. Tim ist ein Kumpel von Fabrice der nur zum Englisch lernen in Irland ist. Er hat bei SuperValu gearbeitet und bei ner irischen Familie gelebt. Da er aber das Arbeiten nicht soo ernst nahm, hat er den Job relativ schnell aufgeben müssen. Und da man ohne Job kein Geld verdient, zog er es vor die Kohle für die Familie zu versaufen.
So landet man schnell auf der Straße. Oder im Asylantenheim bei uns im Archway Court :)
Ich musste erst ziemlich abgefuckt werden bevor er mich in Ruhe ließ und auf der anderen Hälfte des Sofas Platz nahm. Somit bekam ich dann gegen 7 Uhr morgens endlich meine wohlverdiente Packung Schlaf.

Um 11 Uhr hatte ich genug Schlaf. Dann wurd es Zeit sich ein paar Kaffee reinzupfeifen und mit dem Wohnungsputz zu beginnen. Das ist eigentlich schon zum Standardprogramm für mich geworden. Glücklicherweise wurde ich ja nach dem Grundsatz erzogen "wer saufen kann, kann auch arbeiten/aufräumen/klarkommen".
Ungefähr eine Stunde später sah es dann auch wieder relativ normal in der Bude aus... Nun wurds Zeit den restlichen Tag radikalst zu vergammeln. Ergo futtern, Filme gucken, rauchen, nichtstun.

Natürlich kann das nicht für den Abend so weiter gehen. Gegen 10 Uhr wurde ich dann von Juliane, einer der ganzen lieben netten Französinnen hier drüben (die ich alle schwer ins Herz geschlossen habe), aufgefordert zum Griffith College zu kommen und schön einen zu heben.
Also ist der Borst schnell unter die Dusche gehüpft, sich fertig gemacht und anschließend mit seiner letzten Flasche Vodka bewaffnet auf zum Griffith College. Dort war die Sauferrei schon im vollen Gange. Also hieß es für mich nur noch, Vodka auf, reins ins Glas und ab geht die Lutzi. Wir haben irgendwas mit Kartenziehen und Regeln gespielt. Als ich gegen kurz nach 12 dort ankam ging alles noch relativ normal zu. Doch keine halbe Stunde später wurde es dann Zeit für etwas extravagantere Regeln. Von Steck dir nen Finger ins Ohr während du trinkst, gingen wir dann zu "Pflichten" über, die jeder erfüllen musste. Die Regeln wurden von der vorherigen Person für die Nachfolgende aufgestellt. Zuvor hatten wir jedoch eine allgemeine Regel eingeführt. Jeder bekam den namen seines rechten Nachbarn und das für den Rest des Abends. Das heißt natürlich auch das du die Leute mit dem enstprechenden Namen anzureden hast. Redest du sie mit ihrem richtigen Namen an, musst du trinken. Diese kleine Regel hat unseren Konsum dann doch radikal beschleunigt.
Die Pflichten wurden mit höherem Level auch weitaus interessanter. Ich hab 3 mal Zungenküsse bekommen und zwei Lapdances. Macht Spaß :)
So nahm der Abend auch seinen Lauf. Wir haben weiter getrunken und gelacht, gefeiert und Mist gebaut. Genauso wie ein Samstag Abend daheim verlaufen muss.

Gegen 7 Uhr morgens bin ich dann mit Guilhem, Audrey und Sébastien in deren Wohnung gedüst, da ich echt nicht bereit war 40 Minuten Fußweg nach Hause hinter mich zu bringen. Da wurde dann noch schnell gefrühstückt, bissl was geraucht und n bissl South Park geguckt bevor wir uns genüsslich ins Bett begaben.
Als ich gegen halb 12 aufwachte waren die 3 noch wie Leichen am schlafen. Guilhem war nie bei einer Vorlesung die vor 14 Uhr beginnt. Er sagt er hat Probleme mit dem aufstehen. Es scheint zu stimmen :)

Draußen angekommen konnte ich bei 16 Grad und strahlendem Sonnenschein ohne Jacke und noch leicht angetrunken gemütlich nach Hause schlendern. So sieht ein guter Sonntagmittag aus!

Den Rest des Tages hab ich ungefähr wie am Samstag verbracht. Ruhig und gemütlich abgammeln. So macht das Leben Spaß...

Heute wirds wahrscheinlich so ähnlich zugehen. Ich meine, nach meinem längsten Tag in der Uni muss man sich was gönnen oder? Zuvor wird sogar nochwas gearbeitet. Für unser Sales Projekt muss noch an der Broschüre gebastelt werden...

Ihr hört von mir, oder vllt. ich von euch?!

Irelandborst

Mittwoch, 26. März 2008

Verschollen und dennoch nicht tot....

Tja, was soll ich sagen? Ich habe lange nichts mehr von mir hören lassen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass feiern, meine Freunde und alles andere mich soo sehr in Anspruch nimmt, das ich einfach vergesse, das ganze nieder zu schreiben. Somit zuerst mal an meinen einen Fan, entschuldigung.

Ich habe einen Fan. Großes Kino! :)

Nunja, ich denke die meisten von euch wissen, was so um den 17. März hier in Irland passiert.
Richtig, es ist St. Patricks Day. Und da man solch ein glorreiches Saufevent nicht alleine verbringen möchte, hab ich mir tatkräftige Unterstützung aus Deutschland einfliegen lassen.
Am Sonntag den 16. war dann die wir-saufen-alles-und-noch-viel-mehr-Crew in Dublin angekommen. Mit Rogier, Christoph und Christopher an meiner Seite fühlte ich mich bereit für den Himmel. Oder zumindest für den Bierhimmel.

Und um genau zu sein bin ich auch dort gelandet. Wir haben Sonntag abend um 11 Uhr angefangen zu trinken und haben bis Mittwoch morgen (der Abreisetag) nicht mehr aufgehört. Am schlimmsten erwischt hat es dabei natürlich wieder mich, da ich meinen Jungs doch zeigen wollte, was man mir in Irland so beigebracht hat.
Aber ich denke wir hatten alle dick unseren Spaß. Am eigentlichen St. Patricks Montag haben wir um 11 Uhr morgens angefangen Gas zu geben. Der erste der schlapp gemacht hat war ich. Um 3 Uhr war Sense. Ich war mehr als tot und konnte mich selbst in der senkrechten auf dem Sofa nicht wirklich wohl fühlen. Ich denke das hängt mit den vielen Runde Wodka-Pong zusammen, welche ich vorwiegend im 1on1 mit Rogier und später auch mit den anderen gespielt habe. Jedenfalls war ich ein Bild für die Götter, bzw. für unsere Hausgäste. In der Zeit wo ich auf dem Sofa vergammelt habe haben sich derweil Rogier, Christoph und Christopher schön n bissl Dublin angesehen. Weit gebracht haben Sie es nicht, aber als ich gegen halb 6 immernoch schön voll wieder wie Phönix aus der Asche auferstand fühlte ich mich gewappnet neue Ufer zu erreichen. Unser am Sonntag zugelegter Stella Artois Biervorrat von 30 Litern war leider schon über alle Berge, also hieß es erst einmal für mich: Auf zum Lidl und neues Bier kaufen. Mit 15 Litern an der Kasse - und exakt 0% Ahnung wie ich den Kram den bitte nach Hause bekommen soll - erreichte mich ein anruf von meinen Jungs das diese bereits mit 25 Litern vor meiner Haustüre stünden.
Da ich immer noch nicht so wirklich wusste wo hinten und wo vorne war hab ich kurzerhand die 15 Liter Bier auf dem Kassenband stehen gelessen und bin perplex, aber in cognito (dank meiner ultra coolen, ultra großen RayBan) aus dem Lidl gestürzt und habe mich Richtung heimwärst bewegt.
Hier wurde ich mit tosendem Applaus empfangen. Meine Jungs - und ich gegen 3 Uhr genau so wenig - hatten es nicht für möglich gehalten, dass ich an jenem Montag noch eimal aus der Horizontalen zurück in die Senkrechte Lage finden würde. Doch keine 5 Minuten später stand ich schon wieder zu allem bereit an unserem Tunier-Bier-Bong-Tisch und hab zusammen mit Christoph den Franzosen die Bälle in die Becher gejagt. Das ganze ging dann auch immer so weiter und weiter. Irgendwann in den frühen Morgenstunden gegen 3 oder 4 Uhr verflüchtigten sich dann auch unsere französischen Gäste. Rogier lag schon lange in meinem Kämmerlein im Bett, Chris und Chris hatten genug von PES6 und hatten es sich auf der Couch gemütlich gemacht. Nur zwei unerschrockene Kämpfer waren nicht bereit aufzugeben. Wiedereinmal hieß es Fabrice vs. Basti im Morgengrauen. Um genau zu sein haben wir noch circa 3 1/2 Std. Beer-Pong 1on1 gespielt. Das könnte sich teilweise auch so lange hingezogen haben, da wir nichtmehr das allerbeste Zielvermögen besaßen.

Während unserer grandiosen Zockerrei fiel uns auf wie viel zu leise es eigentlich in der ganzen Studentenanlage war. Also bat ich Fabrice uns ein wenig Musik anzumachen.
Keine halbe Minute später beschallten wir den kompletten Innenhof auf voller Lautstärke, da wir uns einfach nicht damit einverstanden erklären konnten, dass um 5 Uhr alle leute breits genüßlich in ihren Bettchen liegen und davon träumen wieder nüchtern zu werden.
Nicht mit uns meine Damen und Herren.
Das erstaunliche an der ganzen Sache war aber, als ich Chris und Chris am nächsten Morgen darauf ansprach ob es sehr hart gewesen sei bei der kranken Mukke zu pennen, bekam ich nur ein "Welche Musik?" zurück. Ich denke das beschreibt in ungefährem Maße wie schön konsumfreudig wir uns an jenem Abend doch alle verhalten hatten. :)

Jedenfalls entschied sich Chef-Koch Fabrice dann um 7 Uhr morgens dazu uns einen leckeren Salat mit Vinegrette Dressing zu machen. Ich weiß nicht obs an seinen mittelmäßigen Kochkünsten oder an seinem Alkohollevel lag, aber soweit ich es auch versuchte, ich hab nur Essig in der Vinegrette geschmeckt. Nicht weil er zuviel davon genommen hatte, sondern eher weil er schlichtweg die anderen Zutaten im Rausch vergessen hatte!

Dennoch tat der kleine Imbiss gut und ich fühlte mich bereit für ein paar Stunden Schlaf.
Dieses Vorhaben setzte ich auch genau wie angesprochen um. Ich bin um 8 Uhr im Bett gewesen um und viertel nach 11 war es dann auch schon wieder Zeit für ein Tässchen Kaffee.
Was ich 3 Stunden zuvor jedoch vollkommen ausgeblendet hatte, war wie Fabrice und ich - und lange Zeit davor auch alle anderen Leute - unser Wohnzimmer zurückgelassen hatten.

Im Gegensatz zu unsererm Apartment konnte man ein Asylantenwohnheim an diesem Morgen als Luxushotel bezeichnen. Aber wer feiern kann... kann auch aufräumen um weiterzufeiern. Also haben wir zu 4. schnell mal (in circa 3 Std.) den kompletten Wohnbereich geputzt.

Wie bereits vermutet war die einzige Intention dahinter Platz für neuen Dreck am Dienstag zu schaffen. An diesem Nachmittag bin ich mit den Jungs dann auch ein bissl durch Dublin gelaufen, damit sie wenigstens ein paar mehr Erinnerungen als nur Bierflaschen und Alkohol mit nach Hause nehmen würden. Auf dem Rückweg haben wir dann bei Lidl sämtliche Vorräte wieder aufgestockt. Mit dem Wort sämtliche möchte ich übrigens Bier und Pizza beschreiben, denn, was braucht der Mensch den mehr? Und nicht lange Zeit danach waren wir auch schon wieder in unserem Element und lieferten uns leckere 2on2 Schlachten im Wohnzimmer.
Das ganze war wiedermal dabei sich in die gleiche Richtung zu entwickeln wie am Abend zuvor, wurde jedoch von dem großen Bedürfnis von Christopher und Rogier nach eine Diskussionsrunde über Gott und die Welt etwas nach hinten verschoben. Nach zweistündiger Argumentation über dieses und jenes konnten wir uns glücklicherweise darauf einigen, das ganze nicht verbal sondern wie echte Männer in einem Wettkampf auszutragen. Also haben wir uns wieder dem Beerpong gewidmet. Es gab ja noch viel zu vernichten!

Dieses Mal ging es aber nur bis circa 3 Uhr, da unsere Kräfte von den vergangenen zwei Nächten und einem St. Patricks Tag herbst angeschlagen waren. Dennoch haben wir wieder mit ner guten Quote abgeschnitten und uns gemütlich ins Bettchen gehauen.

Der Mittwoch war leider viel zu kurz um in irgendeiner Weise zu Potte zu kommen. Gegen 10 Uhr sind wir aus unseren Kojen, bzw. vom Sofa gekrochen und haben die restliche Zeit bis halb 2 nur noch gegammelt und gequatscht. Der vergangene Dienstag und dieser Mittwoch waren übrigens die einzigen Tage, an welchen der Basti die Uni nicht besucht hat. Das musste mal erwähnt werden, finde ich :)

Bald war es dann auch schon wieder soweit und die Irlandcrew packte ihre Klamotten schön ins Köfferchen und verließ Dublin im Taxi in Richtung Airport.

Abschließend zu den 4 Tagen kann ich nur sagen, das es ultra Spaß gemacht hat und wir großes Kino gebracht haben. Wir haben uns als Deutsche schwer irisch verhalten und haben durstmäßig so einige in den Schatten gestellt!

Nochmals Jungs, vielen Dank für euren Besuch!

Soweit zu den St. Patricks Tagen. Danach war es für mich Zeit mal für einen längeren Zeitraum keinen Alkohol zu trinken. Ich habs bis Freitag Abend durchgehalten :)

Mehr von mir sollte es Morgen geben, denn da gehts zum Paintball zocken. Ich berichte!

Irelandborst, Out!

Montag, 3. März 2008

Noten und das Wetter

Hallöchen!
Heute war es dann für mich soweit in die zweite Halbzeit meines Unisemesters hier in Irland zu starten. Das ganze leider, wie schon zu Beginn der ersten Halbzeit ohne wirklich geschlafen zu haben.
Nein diesmal hab ich nicht in der gestrigen Nacht bis 5 Uhr gesoffen. Um genau zu sein, habe ich das aber alle anderen Tage der vergangenen Woche getan, weshalb mein Körperrythmus leicht aus der normalen Bahn geworfen wurde. Somit war mein Versuch um 1:10 gestern Nacht das Licht auszumachen und krampfhaft einzuschlafen, bereits zu Beginn kläglich zum scheitern verurteilt.
Um genau zu sein hab ich mich bis halb 6 Morgens im Bett hin- und hergewälzt um dann für knapp 1 1/2 Stunden rumzudösen. Um 7 hab ich mich dann unter die Dusche gestellt um meine gerade eintretende Müdigkeit wieder hinweg zu spülen. Das hat auch ganz gut geklappt.
Danach ein kurzer Blick aus dem Fenster, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein.

Scheint ein guter Tag zu werden, also locker flockig angezogen, Sonnenbrille eingepackt und auf in die Küche zum frühstücken. Als ich dann gut gestärkt aufgebrochen bin, hab ich wirklich gedacht mich tritt ein Pferd. Kurzer Zwischenstopp: Irland verdankt seine milden Temperaturen dem Golfstrom welcher über den Atlantik eine schöne laue Luft nach Irland bringt und verhindert, das Klein-Basti frieren muss....

Zwei Sekunden nachdem ich die Tur hinter mir geschlossen hatte, versank die Sonne hinter grauen Wolken, ein perverser Wind zog auf und ich die Temperatur sank auf gefühlte -5°. Und dann die Härte: Es hat verdammt nochmal angefangen zu schneien. Hallo? Geht's noch? Wir sind auf der grünen Insel. Hier gibt's keinen Schnee!
Relativ schnell war ich von der bitterkalten Wahrheit und somit vom Gegenteil überzeugt.

Nunja, ändern kann man nix, also nen Schritt zulegen und ab zur Uni. Als ich nach circa 25 min. an meinem Stammcafé ankam, war es mir nicht mehr möglich mich irgendwie zu artikulieren oder zu gestikulieren. Ich habe nur gegen die Glastheke gehaucht und mit meinen vereisten Fingern - COFFE - HOT - geschrieben.

Mit dieser kleinen aber wenigstens etwas hilfreichen Hitzequelle hab ich mich dann auf in den Klassenraum gemacht. Hier im Fach Economics wurde direkt mit Unterricht gestartet, was nicht meine Erwartung für den heutigen Tag war.

Wurde uns nicht versprochen, dass wir unsere Noten für die Examen bekommen?
Ja, es wurde uns versprochen und im Gegensatz zu meiner deutschen Uni sind die Versprechen hier etwas wert. Halbe Stunde vor Ende der ersten Vorlesungen wurden dann auch die Klausuren ausgeteilt. Zwei deutsche Mädels hinter mir hielten bereits ihre 70% und 71% in Händen und waren sich nen Ast am freuen über ihren First Class Honour (beste Note in Irland, startend ab 70% für herausragende Arbeit. 80% gibts nicht, oder vllt. einmal in 7 Jahren), als ich dann auch endlich meine Klausur zurückbekam und stolz wie Oskar meine 72% erblickte! Nachdem dann auch alle ihre Examen zurückerhalten hatten, konnte ich sicherstellen, das sonst keiner eine 72 oder besser gerockt hat und mich somit über einen grandiosen Start in die erste Woche freuen. Stufenbester!
Hier ein kurzer Beweis:

Danach genoß ich erstmal eine meiner kurz zuvor von Johnny überbrachten Marlboro aus Deuschland zu deutschen Preisen. Falls du das jemals lesen solltest Johnny: Nochmals vielen Dank für deinen Kurierdienst! Top-Aktion! :)

Das zweite Fach welches anstand war Sales Management. Schon als Darragh (Prof) den Raum betrat war klar, das die Klausur irgendwie nicht so Bombe gelaufen war.
Ich erspare euch das Geplänkel drumherum aber seine Kommentare zu der erbrachten Arbeit sowie die Notenaufstellung liessen mich böses ahnen.

108 Stundenten:
davon erreichten:
über 70% >> 11
über 60% >> 16
über 50% >> 17
-------------------------- Erste Gefahrenlinie! Ab hier wirds gefährlich!
Über 40% >> 19
-------------------------- Zweite Gefahrenlinie! Man ist bereits durchgefallen!
Über 30% >> 14
Über 20% >> 15
Unter 20% >> 16 (Solche Noten waren noch nie zustande gekommen sagte er)

Um das mal zusammenzufassen: Von 108 Stundenten haben nur 44 ordentliche Ergebnisse und nur 63 haben bestanden. 45! sind durchefallen. Fast die Hälfte der Stufe.

Dann wurde kurz erklärt was er zu seinen einzelnen Aufgaben hören wollte und bevor er die Dinger austeilte gabs noch die Range (ich komm gerade nicht auf das deutsche Wort) in dem sich die Noten bewegten: 76% bis runter auf 3%. Wie soll man bitte 3% bekommen? Was hat man dafür bitte geschrieben?

Jedenfalls war ich auf alles vorbereitet.... aber nicht auf das, was mir dann in die Hände fiel:
76% Ja ja ja, yes yes asdf! Beste Stufennnote, zum zweiten mal am heutigen Tage! :)))

Hier nochmal für euch zum mitfreuen:)

Der Tag konnte eigentlich nicht besser werden. Aber es standen noch zwei weitere Klausuren an, die es heute zurückgeben sollte. Bei solchen Noten steigen natürlich die Erwartungen ;)

Um kurz nach Eins ging es dann mit Management weiter. Mark ist der coolste Professor hier, aber auch der chilligste. Er hatte die Noten noch nicht fertig. Dafür sagte er, hat er sich ein paar schöne Weinreiche Abende mit seiner Freundin gemacht. Er meinte, was wir können kann er schon lange. Und da die Ergebnisse doch eher traurig sind, sollten wir uns ruhig noch eine Woche gedulden können.

Also ab zur nächsten und letzten Vorlesung für heute. Marketing. Viel blabla zuvor und dann gabs die letzte Klausur. 40 von 140 Stundten (wir haben verschiedene Kurse, aber mehr haben Marketing) sind hier durchgefallen. Auch eine böse Quote. Naja, ich kürze ab, was euch zeigt, ich habe hier nicht gepownt. In Marketing muss ich mich mit opferigen 59% zufrieden geben :(
Und jetzt die Erklärung (die wie ich finde der Hammer ist). Meine angebrachten Beispiele wären topp und ich habe alle Punkte behandelt, jedoch hätte er sich gewünscht das ich die einzelnen Punkte in der Theorie erläutere.

Ein Beispiel gebe ich dazu. Ich habe gesagt als Distribution Channels für meine Kommunikation möchte ich Radio, Fernsehen und Zeitschriften nutzen. Das ganze erläutert warum die für meine Zielgruppe etc. Er wollte aber gerne noch zusätzlich hören wozu Distribution Channels denn nun gut sind! Also bitte? Wie soll ich Beispiele für eine Theorie anführen wenn ich die Theorie nicht verstanden hätte? Außerdem muss er die Theorie jawohl zu Genüge kennen ;)

Ihr seht, ich rede mich raus. Aber schwamm drüber. 2x Stufenbester unter 108 Studenten - wovon nicht alle faule Franzosen sind - stellt dann doch sehr zufrieden. Nun werd ich was mit Rogier quatschen und dann schön was zu futtern kochen.

Morgen gibts noch eine neue Note: Mal sehn was ich in Business Communications (Englisch) so gerissen habe. Ihr hört von mir!

Happy-Irelandborst out!

Freitag, 29. Februar 2008

Ferien

Hi Folks,

wie gehts euch denn so im schönen Deutschland? Mir gehts immernoch ausgesprochen gut, wie eh und je. Seit Ende der letzten Woche bin ich im Ferienrausch. Eine Woche keine Uni, welche man sinnvoll verbringen kann. Das denkt ihr euch jetzt was? Ich dachte mir das selbe. Zum Beispiel könnte man mal schön durch Irland cruisen und gechillt 1-2 Städte ansehen. Leider wurde daraus nicht allzuviel, da die meisten meiner Mitbewohner hier im Apartment 5 nicht so reisegeil sind. Zumindest nicht was innerhalb Irlands angeht. Während der Ferien kann man nahezu von einer Landflucht der EBS Studenten sprechen. Von den 17o Studenten unseres Semesters sind mindestens 120 wieder nach Hause gedüst über die Ferien. Das find ich nicht so prickelnd, aber es ist dennoch jedem selbst überlassen. Der einzige Vorteil für mich, ich hab mir natürlich einen guten Deutschen rausgepickt der für mich Zigaretten mitrbingt! Insofern: ein Dankeschön an dich Johnny! :)

Aber da ich in jedem Falle noch die Südküste von Irland sehen möchte, mal durch Cork wandern und die Felsen am Meer hinaufkrakseln werde ich wohl an einem der nächsten Wochenenden mit Guilhem und Sebastien das Ganze in Anspruch nehmen.

Des Weiteren Plane ich einen Kurztrip nach.... joa nach Polen. Den lieben Marek besuchen. Und zwar, insofern es ein ok von seiner Seite gibt, mit Alex. Das könnten ein paar schwer lustige und kaputte Tage werden, also Marek, verbock uns das nicht uns sag: "Mit Freuden!" ;)

So zurück zu meiner Woche Ferien. Was ich da gemacht habe fragt ihr euch? Ich denke ihr wisst es bereits :) Richtig, wir haben uns radikal die Hirse weggesoffen und gefeiert und gelacht. Nebenher gechillt, die Bude ein paar mal geputzt und am Mittwoch auch endlich das 3. Loch in unserer grandiosen "Wall of Anger" verewigt. Ein dank an Tom Hill, den durchgeknallten Ami!

Das hinterlässt bei euch bestimmt den Eindruck das wir ein ziemlich kaputtes Fölkchen hier in Irland sind oder? Stimmt!
Hier haben wir wirklich ein paar schwer schwer verballerte Menschen die sich gesucht und gefunden haben. Und genau darum ist es so grandios hier unten :)







Mit steigendem Alkohollevel werden auch die Herausforderungen größer. Man startet mit Pong, geht hinüber zum Jump und endet, bzw. möchte enden mit eier Pyramide...



Wie ihr seht, sind wir ein gutes Team. Amerika und ich ^^

Nunja generell sind wir oftmals auch mit weniger Leuten zu Gange gewesen was das zocken und trinken angeht. Die "Beweise für diese Schandttaten entnehmt ihr bitte meinen anderen Fotoalben, zu finden in der rechten oberen Ecke des Blogs, welchen ihr gerade lest.

Ich möchte mich auch noch bei allen entschuldigen, die diesen Blog mit der großen Erwartung an geschichtsträchtige Daten und lehrreiche Informationen lesen. Ich glaube, hier seit ihr falsch. Das ist mein erstes Auslandssemester, und mit Sicherheit auch das letzte während meiner EUFH Studienzeit. Das bedeutet: I want the full flavour!

Cheers my mates!

Basti

Freitag, 22. Februar 2008

Exams are over! --> We are the Champions

Einen wunder-wunder-wunderschönen guten Abend miteinander!

Da ich ja die letzten Wochen etwas schreibfaul war wird es jetzt Zeit euch mit ein paar neuen Informationen zu versorgen! Hinsichtlich des Fakts, dass ich eigentlich nur gesoffen habe, werde ich die fehlenden ~10 Tage einfach mal so stehenlassen und zu aktuellen Themen übergehen.
Die letzte Woche war eine interessante. Am Montag stand unser Marketing Communications Projekt an. Um 17.10 wurde es für mich und meine Gruppe (3 Franzosen, 1 Schwedin) Zeit, unsere Präsentation zu halten. Die Tage davor haben wir eigentlich jeden Abend bis 1-2 Uhr den Kram fertig gemacht... ok um genau zu sein haben wir immer bis 8-9 Uhr gearbeitet und dann angefangen uns voll laufen zu lassen :)
Jedenfalls waren wir die einzige Gruppe die sich darauf verlassen hat, mit mündlicher Qualität und ohne Powerpoint Präsentation zu überzeugen. Eigentlich beruhte das auf dem Fakt, das wir am Montag bis halb 5 unsere einzelnen Vortragsparts fertig gemacht haben und einfach keine Zeit mehr hatten unseren schmächlichen PP Beginn zu ende zu führen. Letztendlich hat das den besonderen Unterschied zwischen uns und den anderen Gruppen herbeigeführt.
Während der Präsentation dachte ich, die werden uns im Nachhinein in der Luft zerreißen. Ich habe noch nie so desinteressierte Gesichter wie bei den beiden gesehen. Aber das müssen die Iren irgendwie an sich haben. Am Ende war Philips' (mein Marketing Prof) Kommentar: I would buy your product! Und da unser Produkt knapp 3 mal teurer war als jedes andere Männerpafüm auf dem irischen Markt, konnte man davon ausgehen, das die von uns entwickelte Kampagne funktioniert hat! Mit einem wirklich guten Gefühl haben wir dann um 20 vor 6 die Schule verlassen und uns auf unsere Abendplanung konzentriert.
Plan:
1. Essen kaufen
2. Bier kaufen
3. Essen
4. Bier
5. Bier
6. Bier
7. usw.

Gegen 10 Uhr waren wir dann auch bei Punkt 4 angekommen und haben uns mal wieder einen grandiosen Abend mit Beerpong und gemütlichem Rumalbern gemacht. Das der darauffolgende Dienstag der letzte Tag für die Examensvorbereitungen war, haben wir oder zumindest ich, mit jedem weiteren Beerpong Becher gemütlich aus den Augen verloren. Gegen 3 Uhr sind dann auch Arjelie, Audrey, Sébastien und Guilhem aufgebrochen um den Heimweg anzutreten. Da hätte man ja noch ohne Probleme voll ins Bett fallen können und am nächsten Morgen gegen 10 Uhr mit dem Lernen beginnen können. Aber irgendwie waren Fabrice und ich der Meinung das wir noch viel zu viel Bier in unserem Haus gebunkert haben. (Wir hatten zuvor 16 Liter für 3 Jungs und 2 Mädchen gekauft + einen Restvorrat von Fab, Nico und mir von knappen 7 Litern). Jedenfalls haben wir uns dazu entschlossen ein paar ehrenvolle 1on1 Matches auszutragen. Das ganze wurde mit der maximalen Lautstärke die mein Mp3-Player und die hier gekauften Creative 2.1 Boxen hergaben untermalt. Jan erzählte mir am nächsten Tag das die Nacht wohl eine Tortur für ihn war. Wenn du das liest Jan, sorry, aber scheiß was drauf, die nacht war grandios. :)
Es gibt auch ein Video von einem unserer Matches. Und natürlich wieder ausreichend Bilder. Das meiste findet ihr im StudiVZ, aber definitv mehr bei Facebook.

Btw: Traurig das in Deutschland das StudiVZ so weit vorne ist. Facebook ist größer, besser, schöner. Meldet euch an und verplempert eure Zeit mit den 100 Millionen Zusatzdingern die ihr da machen könnt. Alleine die bessere Navigation durch die Fotoalben lässt mich Facebook favorisieren.

Jedenfalls haben Fabrice und ich bis 5 Uhr gezockt und dann begonnen über den Sinn des Lebens zu diskutieren. Ich kann euch leider nicht berichten was bei der ganzen Diskussion herauskam, da ich ab 5:03 nen Filmriss habe.

Dementsprechend verwundert bin ich dann auch gegen 15 Uhr am nächsten Tage in meinem Bett aufgewacht.

Der Dienstag sollte eigentlich zum lernen herhalten. Nunja, leider keine Möglichkeit. Erstmal Kater loswerden, dann was chillen, bissl Buch lesen. Ihr wisst ja, das übliche Zeug.

Gegen 8 Uhr habe ich dann doch ein schlechtes Gewissen bekommen und mich an die Zusammenfassung des letzten Handouts für Economics gesetzt. Glücklicherweise hab ich die ersten 3 Handouts schon vorher zusammengefasst. Jedenfalls hat mich das ganze bis 11 hingehalten. Um diese Zeit kam dann Safa mal bei uns hereingeschneit und teilte mir mit, Sie werde wohl die ganze Nacht lernen. Klingt gut dachte ich mir. Also ab rüber ins andere Apartment und erstmal ne Zusammenfassung für Geschichte machen. Das hat mich dann ungefähr bis 2:3o aufgehalten. Dann waren Safa und ich doch schwer hunrig und haben erstmal lecker Mitternachtsdinner gemacht. Schön gekocht, was Salat gemacht und sich dann locker verquatscht. Über Hunde, Fisch und was sonst noch gerade in den Sinn kam. Um 4 Uhr sind wir dann zurück zum Thema gekommen und sind einmal komplett Economics durchgegangen. Unsachgemäß unserer Annahme das das wohl schnell ginge, waren wir dann um 6:20 fertig. Ich war eigentlich noch der festen Überzeugung nochmal Geschichte lernen zu können bevor noch mindestens ne halbe Stunde schlafe. Da ich aber um halb 8 bereits wieder aufstehen wollte, hab ichs dann einfach mal seingelassen. Ich hab mich auch nicht vom Sofa aus Safas Apartment wegbewegt, einfach rumgedreht und es versucht. Aber dank meines schlechten Gewissens habe ich eigentlich nur vor mich hingedööst für 20 Minuten. Um das ganze etwas abzukürzen: Ende der Geschichte war, dass ich ohne eine Minute richtigen Schlaf, dafür wenigstens geduscht um 10 Uhr vor meiner ersten Klausur saß. Und ich habe gerockt! Ich habe noch nie so locker in Englisch drauf los geschrieben und mühelos 10 Seiten vollgekleistert. Das war ein schöner Einstieg und dank des erhöhten Adrenalinspiegels war auch keine Spur von Müdigkeit. Geschichte habe ich dann anch der Klausur angefangen zu lernen und mehr schlecht als recht in meinem Kopf begraben. Gegen 13 Uhr wars dann auch Zeit für die nächste Klausur. Gut, Geschichte war nicht so aus einem Guss wie Economics davor aber absolut zufriedenstellend für einen wie mich, der Geschichte gerade mal buchstabieren kann.

Jedenfalls hat sich diese Art lernen die komplette Woche durchgesetzt. Zwar nicht die kompletten Nächte, aber immerhin bis 2 Uhr mindestens. Und ich bin gut damit gefahren.
Heute um 15:30 bin ich mit stolz aus der letzten Klausur heraus. Und ich denke alle Ergebnisse sind zufriedenstellend!

Kommen wir zum Highlight des Tages. Die Marketing Communications Noten sind da. Wir haben 74% gerockt. Das ist die zweitbeste von knapp 30 Gruppen (Die beste hatte übrigens 75%) Das Hauptfeld der Akteure bewegte sich zwischen 40 und 58%. Bevor ihr euch wundert: Das irische Notensystem ist bei weitem nicht gleich dem Deutschen:

Irish Grading System

Result

Mark range

Explanation

First Class Honours

at least 70%

Work of outstanding quality on all objectives of the subject

Second Class Honours – Grade I

at least 63%

Work of superior quality on all objectives of the subject

Second Class Honours – Grade II

at least 55%

Work of good quality showing more than satisfactory achievement on all objectives of the subject

Pass

at least 40%

Work showing a satisfactory achievement on one or more objectives of the subject

Fail

0-39%

Work showing an unsatisfactory achievement on one or more objectives of the subject


Noten über 80% sind seltener als ein Tag ohne Regen in Irland. Ich hoffe ihr habt den Wink mt dem Zaunpfahl verstanden ;) Insofern bin ich mehr als zufrieden mit unserem Ergebnis. Und ich lob mich ja echt ungerne selber, aber das war der deutsche Einfluß in der Gruppe. Franzosen haben eine doch schwer schwer faule Einstellung zur Arbeit. Aber immerhin haben Sie sich mitziehen lassen und am Ende alle einen guten Job abgelegt. Unsere Belohnung stellt mich zufrieden. Somit habe ich meine ersten "Firster" wie man hier drüben sagt!
Hoffen wir das mit den Examen vielleicht noch welche folgen? Wer weiß? Warten wir es ab!

Jetzt ist es 6 Uhr und ich werde mich mal langsam daran machen meinen Magen zu füllen und die Abendplanung zu starten. Was geht ab? Dumme Frage:
1. Beerpong
2. Beerpong
3. Raus. Abfeiern. Abzappeln. Spaß haben. Soweit ich meine französischen Freunde und deren schlimme Betonung der englischen Sprache verstanden habe gehts in den Club Palace. Mal sehen was der kann! Morgen hört ihr mehr!

Ich hab euch alle lieb :P

Euer, Happy-Irelandborst

Freitag, 8. Februar 2008

Auszeit?! - Mit Sicherheit nicht!

Hallo allerseits. Lange nichts mehr von mir gehört was?
Weil ich nichts gemacht habe? - Nein
Weil nichts davon interessant war? - Nein
Weil ich keinen Laptop hatte? - Nein
Weil ich einfach mal keine Lust hatte? - Passt :)

Auch ich muss manchmal ein wenig schreibfaul sein, insbesondere da ich euch ja immer umfangreiche Essays hier reinballere und die zu schreiben auch ganz schön langwierig werden kann, insbesondere wenn man wie ich versucht alles möglichst ausführlich zu beschreiben...
Bitte nehmt es mir nicht übel wenn ich das diesmal unterlasse, denn 8 Tage nachzuholen ist schon ne ganze Menge - Ich weiß gerade nichtmal womit ich anfangen soll. Ich denke es war letzte Woche Freitag. Soweit ich mich erinnern kann, hab ich euch ja Donnerstags das letzte mal aus Dublin berichtet... So here we go:

Freitag 01.02.2008 Beerpong Masters @ Archway Court II

Es wurde Zeit für das nächste Heimspiel. Kurzerhand haben wir uns für 6 Uhr Abends zum Pokern verabredet, woraus dann vor 9 Uhr nichts wurde. Warum? Franzosen wollten am Spiel teilhaben und ihr wisst ja, die Jungs können einfach nicht püntklich sein ;)
Zum Poker gibts nicht viel zu berichten außer das ich zu viel Vertrauen in mein Top Pair und mein zweites Bottom Pair hatte und somit relativ frühzeitig gegen ein besseres Two Pair vom Tisch ging. Fabrice im Gegenzug ist ausnahmsweise später ins Tourney eingestiegen und hat mit seinen ersten 3 Händen 60% der 9 Spieler an sich gerissen, meine ebenfalls. Das Heads Up wurde dann auch noch zu allem übel zwischen zwei Franzosen ausgetragen... Die Jungs nehmens gemütlich. Preflopraise? Nur mit ner Premiumhand. Auch wie die Jungs in die Pötte betten ist lustig. Jedenfalls hat Fabrice das Ding nach Hause geholt und unser Esszimmertisch konnte endlich für Beerpong herhalten. Erstes Match, Justin und Joe, beides sehr erfahrene Beerpong Spieler (mehr als 3 Jahre Erfahrung!) gegen Alex (mein persönlicher Fav mit einer grandiosen Technik) und der unerfahrene aber überaus heiße Herr Borst. Nach nichtmal 3 Minuten stand bei uns nur noch ein Becher, bei Joe und Justin noch 4. Also Zeit für uns mal was rauszuholen. Alex trifft, same with me -> Balls back. Ich beginne und treffe. 2 Becher übrig. Alex wirft und vefehlt um Haaresbreite. Bälle wandern zu den Jungs. Joe trifft und Justin setzt dazu an uns vom Tisch zu fegen, verfehlt aber (was eigentlich selten der Fall ist). Also 2 Bälle, 2 Becher bis zur Overtime. Basti was heatin' up also beginnt Basti. Trifft. On Fire. Next One. Miss. Ein Shot für Alex um uns in die Overtime zu bringen. Und er rockt es! 1. Overtime (3 neue Cups für beide Teams). Um das ganze ein wenig abzukürzen: laut meinen amerikanischen Freunden haben die Jungs das noch nicht erlebt. Wir haben 4 Overtimes gerockt. 4 mal (drei mal davon Al und ich im Zugzwang) war haben sich unsere Teams zurück in die nächste Overtime gefighted. Grandioses Match. Leider gingen Al und ich vom Tisch. Der Druck war whl einfach zu groß ;)
Die Beerpong Announcing Liste war derweil schon auf 10 weitere Partien gewachsen und unsere relativ große Bude füllte sich auch mehr und mehr. Gegen 0 Uhr hatten wir dann einen lautstarken Mob von 45 Menschen in unserem Wohnzimmer versammelt und haben eine leckere Party gefeiert.
Unser Wohnzimmer besitzt 2 Heizkörper, wovon einer komplett kaputt ist, und der andere nur als Schnellheizer fungiert, da die Ladefunktion gefickt ist. Der kaputte Heizkörper wurde dann kurzerhand von uns zur BeerWall-Base ernannt. Ihr glaubt garnicht wie schön das ist nochmal Dosenbier zu haben. Man kan die Aluminiumdinger zerstören, stapeln, was auch immer. Ich ziele eigentlich nur aufs stapeln ab!

We're doing good:
We were fought back by a dumb german:

But we built it up again:

And finally, we did it!

Da unser Bauwerk doch eine relativ gute Höhe aufwies, hielt es leider nicht allzulang. Daher wurden allerhand Fotos geschossen und somit unser Erfolg auf ewig festgehalten.

Der gesamte Abend konzentrierte sich eigentlich um unser Beerpong Tourney und ums saufen. Wie das halt so sein muss ;) Gegen 4 Uhr war dann noch nur ein harter Kern vorhanden, aber auch zu 4 lässt sich noch ordentlich Beerpong spielen. Man trinkt halt nur noch weitaus mehr als man eh schon tut...

Samstag 02.02.2008 Gammellei

Wie zu erwarten war geht nach einer grandiosen Party meist nicht besonders fiel am nächsten Tag. Wenn ich mich richtig erinnere hab ich mich meinem aktuellen Buch gewidmet. Ist zwar schon relativ alt, dafür aber sehr sehr gut. The Swarm von Frank Schätzling. Ich kanns wärmstens empfehlen!


Sonntag 03.02.2008, Montag 04.02.2008 Superbowl 2008

Zu meinem Glück fand der diesjährige Superbowl doch tatsächlich während meines Auslandssemsters statt und so hatte ich endlich mal die Gelegenheit eine der größten amerikanischen Sportveranstaltung mit Amerikanern zu sehen. Geplant war ein treffen gegen 10 Uhr im Buskers, einem sehr stylischen Pub im TempleBar Viertel. Dort wurde der "Superbowlsunday" ausgetragen, sehr zu unserer Freude, da es Miller Lager für 3,50€ pro Pint gab! Für Dublin ein grandioser Preis.
Gegen halb 11 fand auch ich mich dann im Buskers ein - meine amerikanischen Freunde hatten alle schon frühzeitig die bestens Plätze in einem kompletten Seitenflügel reserviert und sich entsprechend ihrer Vorliebe für die New England Patriots oder die New York Giants in ihrem Bereich eingefunden.
Losgehen sollte es um 23.15, aber da die Amis es auch nicht so mit der Pünktlichkeit haben, war es dann Zeit für die amerikanische Hymne gegen ~23.20. Weitere 10 Min später ging es dann auch endlich los. Das Spiel an sich war während den ersten zwei Quatern eher "bescheiden". Es gab viele gute Spielzüge zu sehen, aber kein Team machte wirklich viele Punkte. Das konnte uns zum einen herzlich egal sein - da wir viel Zeit mit trinken und feiern verbrachten - andererseits war es wichtig das sich das Ergebnis oft ändert, denn wie wir so sind wurden natürlich wetten abgeschlossen. Das ganze jedoch in einem sehr sehr von Glück dominierten System.
Man stelle sich ein aufgemaltes Schachbrett mit 10x10 Quadraten vor. Somit können insgesamt 100 Tippfelder gewählt werden. Jedes Feld 2€. Die meisten haben zwischen 3 und 5 Feldern getippt. Wenn man sein Feld wählt, was man aber noch nichtmal annähernd ob es sich um ein gutes oder ein schlechtes Feld handelt. Dazu später mehr. Das ganze funktioniert folgendermaßen. Es geht bei den Ergebnissen zu jedem Quarter nur um die zweite Ziffer. Da beim Football meist relativ schnell Ergebnisse 10+ bei beiden Teams erreicht werden und es manchmal bis zu 60 oder mehr Punkten hochgeht, ist es schlichtweg nicht möglich einen Tafel mit 60x60 Feldern zu designen. Daher nur die zweite Zahl. Nehmen wir das Ergebnis des ersten Quarters zur weiteren Erläuterung: 3:7 lagen de Giants hinten. Die ersten 37,50€ (das Geld gibts jeweils für das 1. und das 3. Quarter) gehen an denjenigen, bei dem sich die Zahlen 3 und 7 treffen. Wie ich aber bereits vorher erwähnte handelt es sich um ein relativ glückliches Spiel. Das liegt daran, das wir die Zahlenreihenfolge kurz vor beginn des Spiels gezogen haben.
Das heißt in der vertikalen für die Giants lautete die Reihenfolge z.B. 3-7-6-4-0-9-1-5-2-8 und in der horizontalen für die Patriots sowas wie: 2-0-9-5-4-7-3-1-6-8.
Somit war Ben - einer der Amis der glückliche Gewinner der ersten Moneten. Zur Halbzeit gab es dann schon 50€ zu holen. Und da das Ergebnis sich auf 10-7 für die Giants geändert hatte war hier Pruitt der glückliche Gewinner. Pruitt betrat diesen Abend als Patriots Fan. Dazu später mehr. Das 3. Quarter brachte keine Veränderung am Punktestand, wodurch die zweiten 37,50€ ebenfalls an unseren Herren Pruitt gingen. Schonmal kein schlechter Schnitt für einen Abend mit 87,50€ nach Hause zu gehen oder? Jedenfalls Wurde es dann im letzten Viertel Relativ interessant. Nach einem weiteren Touchdown der Patriots nur ~6 Minuten vor Spielende, herrschte vorerst große Entäuschung auf Seiten der Giantsfans (zu welchen auch ich mich zählte). Doch aufgrund ein paar sehr guten Spielzügen und einer grandiosen Interception waren wir knapp 2 Minuten später - also ~4 Minuten vor Schluss - nur noch 20 Yards von unserer Touchdownzone entfernt. Ich dachte mir, das kann noch was geben. Für einen Touchdown gibts 5 Punkte, für den Freekick den man im Nachhinein ausführen darf, weitere 2 bei einem Treffer. Aus welchem Grund auch immer war ich der Meinung das die letzten Minuten interessant werden könnten. Also begann ich ein Video zu machen. Die meisten hatte es schon lange nicht mehr auf ihren Plätzen gehalten. Ein Mob herumspringender und fiebernder Giantsfans hatte sich vor unserem Fernseher versammelt... und wen entdecke ich inmitten all dieser Menschen? Pruitt? Pruitt hatte insgesamt 3 Quadrate getippt. Das eine, was ihm bereits 87,50€ bescherte, ein weiteres unwichtiges und den Kasten 7 Giants - 4 Patriots. Um euch die Vermutungen zu ersparen. Wenn die Giants in den letzten Minuten ihren Touchdown schaffen und ebenso den nachfolgenden Kick (was in 95% der Fälle gelingt) würde Pruitt auch die Knete für das Endergebnis einsammeln --> 100 weitere Euronen. Somit war er ein Teil des Giants-Fan-Mobs geworden und schrie sich die Lunge nach dem von uns allen herbeigesehnten Touchdown für die Giants aus dem Leib. Als dann nur noch knappe anderthalb Minuten auf der Uhr verzeichnet waren und wir im dritten Versuch für Verbleibende 12 Yards waren passierte es dann auch. Nach einem schnellen Pass von Eli Manning und einem perfekten Catch in der Touchdownzone war keiner mehr zu halten. 15-14 Giants. Der Kick hinterher und die Giants lagen mit 17-14 0:29 Sek vor Schluß in Führung. Wir alle waren bereits radikal am feiern. Und Pruitt hatte seine Zugehörigkeit zu den Patriots schon lange vergessen. Dafür glänzten €-Zeichen in seinen Augen. An diesem Abend hatte Pruitt aus mickrigen 6 Euro anschauliche 187,50 Euro machen können. Um es noch schöner darzustellen, das sind knappe 400 amerikanische Dollar. Jedenfalls haben wir dann den Laden innerhalb von 5 Minuten auf den Kopf gestellt und uns dann nach draussen begeben. Es war bereits 10 vor 4 am Montagmorgen und das Buskers schloß seine Pforten. Wir haben uns noch durch TempleBar getrollt mit der sinnlosen Mission, Morgens um 4 Uhr noch irgendwo ein paar Bier zu bekommen. Letztendlich haben wir noch zwei drei schöne Pics geschossen - wobei mir ein verfickter Ire doch fast noch meine Kamera geklaut hätte wenn nicht Joe wie ein Luchs das ganze beobachtet hätte - und uns anschließend auf den Heimweg gemacht. um halb 5 bin ich dann daheim glücklich und fertig in mein Bett gefallen um knappe 3 Stunden später zum längsten Tag der Uniwoche wieder aufzustehen. Ich dankte Gott für die Dusche welche mich wenigstens bis Mitte der ersten Vorlesung wach hielt. Danach musste Kaffee her. Wie auch immer, ich habe den Tag überlebt und den Montag Abend sogar noch lange ausklingen lassen, gemütlich mit meinen französischen Mitbewohnern bei ein paar schönen Runden PS2...

## Ich poste den ersten Wulst jetzt mal. Ich weiß da fehlen noch einige Tage aber derzeit bin ich irgendwie schreibfaul... Also erfreut euch schonmal an dem Part hier! ##

Cheers, Borsti

Dienstag, 29. Januar 2008

Alkoholfrei und dennoch voll drauf!

Und wieder grüße ich euch aus dem grünen Irland. Hierbei fällt mir gerade ein, grün ist es hier eigentlich überhaupt nicht. Zumindest was Dublin angeht. Weiter hab ich es noch nicht geschafft. Mein eigentlicher Plan war ja, die Insel ein wenig zu erkunden. Irgendwie verbringe ich aber viel zu viel Zeit damit zu feiern und andere Leute zu treffen. Ich denke das tangiert mich eher nur infinitesimal...

Was ging so ab in der letzten Zeit? Während der letzten Tage war der liebe Borst ja auf gutem irischen Penicilin unterwegs und konnte somit keinen Tropfen Alkohol zu sich nehmen. Dennoch hab ich 3 lustige Parties hinter mir. Fangen wir am Freitag an. Da ging es erstmal in ein deutsches Appartement, relativ in Citymitte, trotzdem nur 10 Minuten von mir entfernt. Angenehm...
Dort hab ich mich also gegen halb 10 eingefunden und auch bis halb 2 aufgehalten. Eigentlich wollten wir gegen halb 12 ins Fitz Simmons im Temple Bar Viertel aufbrechen, aber aufgrund übermäßigem Alkoholgenuß, lustigen Tänzen etc. haben wir uns dann doch vorerst für die "Hausparty" entschieden. Hierbei mal ein Wort zu der Wohnung. Ich will da auch rein!
7. Stock (selbstverständlich mit Aufzug) und eine grandiose Aussicht über Dublin City! Neid ist noch radikal untertrieben. Insbesondere da die Jungs pro Person 2800€ bezahlen für die gesamte Zeit und nicht den Stress mit den Elektrizitätskarten haben wie wir, sondern einfach nur radikal verbrauchen können!
Wie ich unser Glück kenne werden auf meine derzeit bereits bezahlten 2080€ noch locker 200-300€ Strom kommen... aber warten wir ab. Jedenfalls fühlen wir uns in unserem Appartement alle ziemlich ripped-off. Dazu später mehr.

Um halb 2 haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Unser Ziel Fitz Simmons der Nightclub. Ich war zwar nicht drinnen, aber ich tippe mal auf die Größe von 2 Basements oder dem Cave. Nun ratet mal den Eintritt am Freitag Abend. 13€ - Dublin's-Gesalzene-Preise-Best-Of nimmt also doch kein Ende. Jedenfalls haben sich dann 11 von den 15 Leuten mit denen wir unterwegs waren dagegen entschieden in den Laden zu gehen. Dummerweise waren die anderen drei zu schnell und hatten bereits bezahlt. Somit standen wir vor einem relativ großen Problem, da der Laden natürlich nicht bereit war, das Geld wieder rauszugeben, obwohl keiner von den Dreien sich auch nur die Treppe runter bewegt hatte. Nachdem wir dann halbwegs abgefuckt einmal quer durch Temple Bar gelaufen sind, haben wir uns wieder fürs Fitz Simmons entschieden. Diesmal für den linken Eingang zum Pub. Eintritt frei. Der Laden hat vier Etagen (oberste eine beheizte Raucherterasse). Jedenfalls haben wir schon auf der zweiten Etage eine beleuchtete und beschallte Tanzfläche gefunden und Gas gegeben. Gegen halb 3 (wir waren alle glücklich, dass der Laden nicht um 2 Uhr die Schotten dicht gemacht hat) ist dann einer unserer Jungs rausgeflogen. Grund bis heute unbekannt, aber Fakt ist, er war doch ziemlich ratze-putze-dicht. Gegen viertel nach 3 hatten wir uns dann alle auch wieder gesammelt und sind zurück in die Wohnung gegangen. Hier fand der Freitag Abend dann auch langsam sein Ende... Gegen halb 5 w
ar ich dann auch zuhause in meinem Bett angekommen und sah einer langen "Nacht" entgegen. Diese wurde relativ abrupt gegen 9.3o Uhr durch einen Anruf beendet. Dieser war aber doch recht erquickend, da mir Rogier, Christopher und Christoph mitteilten, dass sie gemeinsam mit meinem Vater über den St. Patricks Day (vom 16.03 bis zum 19.03) meine Gäste sein werden. Somit werden wir dann zu fünft Irland unsicher machen! Ich freu mich Jungs (und natürlich Dad!). Danach hab ich mich nochmal umgedreht und gemütlich bis 14 Uhr gepennt. Den kompletten Nachmittag hab ich mich um mein leibliches Wohl gekümmert (ich koche hier eigentlich jeden Tag, wofür ich mich selber loben muss - im gleichen Atemzug sei auch zu erwähnen dass ich bis auf den ersten Abend keinen Fraß wie Burger King oder McD's angepackt habe). Danach haben wir den Nachmittag und Vorabend vor der Playstation verbracht. Gegen 21.30 Uhr sind wir dann wieder mal in Richtung Blackhallplace aufgebrochen, um am 2. Beer-Pong-Blackhall-Saturday teilzunehmen. Selbstverständlich habe ich auch gespielt. Dafür hat Fab das trinken für mich übernommen. Das sollte sich im Laufe des Abends noch zu einer sehr lustigen Angelegenheit entwicklen. Mit jeder vergangenen Stunde wurde Fab dann auch lauter, lustiger und exhibitionistischer. Das Ende der Geschichte war ein bis auf die Boxershorts entblößter Fabrice, welcher frenetisch zu absolut schrecklichem Kirmestechno bzw. Vocaltechno abgedancte. Der Abend war grandios. Fabrice noch weitaus grandioser. Und ich bin auch grandios. Denn ich habe alles kommentiert. Videobeweise sind vorhanden und ready to be shown to audience! Gegen halb 5, nachdem wir wirklich das gesamte Appartement versaut haben ging es dann für Nico, Fab und mich auf den Heimweg. Jan hatte sich schon etwas früher verabschiedet. Zuhause angekommen mussten wir alles tun, Fabrice ins richtige Appartement zu bringen, denn selbstverständlich war sein primäres Ziel die Türe zum Nachbarappartement, wo seine liebe Safa derzeit haust. Glücklicherweise konnten wir schlimmes - also jegliche Interaktion zwischen ihm und ihr - unterbinden und ihn in unser Heim lotsen. Dummerweise entschloss er sich, auf den ersten 2 Treppenstufen einen Argumentation mit uns zu beginnen. Höchstwahrscheinlich war es die geistige Anstrengung... vielleicht auch die 6-7 Liter Bier die er intus hatte - jedenfalls führte das eine oder das andere dazu das Fabrice die Treppe zum Bett umformte.
Gute Freunde - wie Nico und ich es ja sind - haben wir unter Schweiß den schlaffen (keine Körpersteife) Fabrice dann in den zweiten Stock in sein Zimmer getragen, was eine wahre Herausforderung war aufgrund seiner fehlenden Körpersteife. Um halb 6 endete dann auch dieser Abend genüsslich in meinem Bett... Fragt mich nicht was ich den Sonntag über gemacht habe. Ich weiß es nicht, aber ich denke es hatte teilweise was mit chillen und teilweise was mit Uni zu tun. Ist aber auch nicht so wichtig.

Ich mache nun einen Sprung zum Montag Abend. Nach meinem längesten Tag war ich eigentlich darauf eingestellt nur den Abend zu genießen. Gegen halb 10 stand dann aber Sarah vor der Tür und erinnerte mich an den Blind-Date Abend, welchen die irischen Mädels vor 2 Wochen geplant hatten. Natürlich hab ich mich nicht lumpen lassen, mich in Schale geworfen und bin da drüben aufgelaufen. Das war wiedermal eine der besten Entscheidungen die ich in diesem Urlaub - äh Auslandssemester treffen konnte. Der Abend versprach groß zu werden und wurde einfach nur eine Ikone. Selbstverständlich habe ich auch Videos von den einzelnen Runden gemacht. Die Mädels haben sich schwer Mühe gegeben ihre Wohnung in eine Showbühne mit Zuschauerbereich und - slebstverständlich abgetrennten - Bereichen für die 3 möglichen Kandidaten und den Fragenden zu schaffen. Denkt einfach an unser gutes altes Herzblatt. Das mit kaputteren Fragen ( "If I would be a stamp - how would you lick me?" - "If I would be an orange - how would you peel me?" - "If I would be a horse - how would you ride me?") und ihr seit schon da! Selbstverständlich gabs für die Paare auch ein Date auszusuchen. Die einen haben ein schönes Abendessen im billigsten Hostel der Stadt gewonnen und die anderen die langweiligste Tour mit Guide durch ein trauriges Viertel in Dublin. Beide Preise waren echt und wurden heute eingelöst. Mal sehen was die Paare berichten werden.
Jedenfalls zurück zum Blind Date Abend. Neben Safa, Marc-Henry, Johnatan und mir waren nur Iren und Irinnen anwesend... Ich glaube ich habe es schonmal erwähnt und ich erwähne es nochmal. Was die saufen können, stellt jeden in den Schatten. An alle die jetzt an Kandidaten wie Marki, MM oder ähnliche Granaten von uns denken. Vergesst es, 0 Chance.

Zu allererst wissen die Iren nicht was Konzentration ist. Hier wird nicht gesagt "Heute trinken wir mal Bier und später schön Vodka"... oder "Lass uns mal nen Weinabend machen"... Nein. Bei den Ihren gibt es grundsätzlich nur Booze, in korrektem Englisch könnte man auch von Boost sprechen. Hier herrscht das Gesetz der Verallgemeinerung.
Ich werde das ganze für euch mal etwas mehr spezifizieren. Jegliche der 6 Mädels welche in dem Appartement wohnen haben jeweils mit 2 Flaschen Weißwein angefangen, ja angefangen und nochmals ja, nur Frauen. Weitere 4 Freundinnen von Ihnen kamen bereits so volltrunken an, das gehen oder alleine auf einem Stuhl sitzen schon eine wahre Herausforderungen für die Damen war. Nachdem meine Mädels alle ihre zwei Flaschen Weiswein gekillt hatten - was übrigens keine Stunde gedauert hat - ging es erstmal weiter mit Vodka. Da der Vodkavorrat diesmal nicht so groß war folgte kurze Zeit später eine Flasche Bushmills (ein guter irischer Whiskey). Da es nur eine Flasche für alle 6 war musste dann nach ner halben Stunde was neues her. Kurzerhand wurde Bier in Angriff genommen. Die vorhandenen ~20 Dosen haben aber auch nicht lange überlebt, also warum nicht lecker Cidre trinken? Gesagt getan. Zeitlich waren wir nun langsam bei 2-3 Uhr morgens angekommen. Von den Jungs möchte ich euch nochmal an Amen, den irischen Bär erinnern. Natürlich hat auch er wieder radikalst Gas gegeben und ab 2 Uhr rum zu frenetischen, schrecklich aussehenden, aber verdammt lustigen Tanzeinlagen aufgefordert. Dabei hat er jede Frau mit Brüsten großer als 75B ge"motorboated". Stellt euch was drunter vor, ich denke ich wisst bescheid. Um das ungefähre Alkohollevel der einzelnen zu verdeutlichen möchte ich beim Tanzen bleiben. Amen ist circa alle 5 Minuten radikal auf die Fresse gefallen. Meistens mit dem Rücken gegen spitze Stuhllehnen oder mit dem Hinterkopf auf den Boden. Kümmert hier keinen.

Apropos kümmert keinen: Sarahs erste Flasche Wein kommt mir da gerade in den Sinn. Sie war nicht geöffnet sondern an ner Tischkante aufgeschlagen. Der komplette obere Teil war halb abgebrochen, wodurch die Flasche eher als Waffe als als ein Fullgefäß für Alkohol zu identifizieren geweisen wäre. Kümmert keinen. Ich meinte zu ihr sie solle den Wein doch wenigstens durch ein Teesieb jagen. Klare Antwort gabs direkt zurück (frei von mir ins deutsche übersetzt): "Kein Problem, falls ich Glassplitter mittrinke geht der Alkohol durch die feinen Schnitte in meiner Kehle noch schneller ins Blut!"

Soviel dazu. Zu ein paar weiblichen Tänzerinnen. Elly tat sich gut damit radikal durch die Bude zu jumpen. Dabei hat sie sich mehrmals volle Möhre rückwärts auf die Fresse gelegt. Ich weiß nicht, aber das scheint hier wirklich alles einfach dazu zu gehören. Kurz gelacht, schneller getrunken, weitergemacht. Das ist die Devise hier in Irland...

Um zur Essenz zu kommen. Sowas hab ich noch nie erlebt, aber gleichzeitig hab ich auch selten so viel gelacht und Spaß gehabt. Es ist einfach was ganz anderes. Zwar werden manche von den Mädels etwas komisch je höher die Promille steigen, aber dennoch sind das hier alles wirklich liebenswerte und lustige Menschen. Viel Zeit des Abends hab ich mit Safa verbracht. Fabrice hat sich da wirklich ein lecker Mädsche ausgewählt. Sehr nett, sehr gebildet, gut in Englisch und dazu noch süß (Tunesierin btw.). Die Nacht, oder besser gesagt der Morgen nahm seinen Lauf und gegen 5 Uhr dachte ich mir dann so langsam, es wird Zeit fürs Bett. Um diese Zeit herum hatten sich auch die lustigen Tanzeinlagen langsam aber sicher gelegt. Amen lag bereits seit einer Stunde auf der Couch mit offenem Hemd und diente als große Leinwand für allerlei Essensmalerrei. Gesichter aus Chillisauce und abgekauten Chicken-Wings-Flügeln zierten seinen gewaltigen irischen Bauch. Die Fotos haben die Mädels, aber die werde ich mir die Tage selbstredend kopieren!

3 Stunden später klingelte dann auch bereits mein Wecker... Aber da ich ja dem Grundsatz "Wer feiern kann, kann auch arbeiten" lebe, bin ich natürlich... liegen geblieben.

Scherz beiseite. Ich bin selbstredent aufgestanden und habe mich durch meine 4 1/2 Stunden Schule gequält. Um genau zu sein habe ich mich nur durch Social & Economical History of Ireland gequält, da Séamus zwar ein guter Leherer, aber leider etwas langweilig ist. Ab der zweiten Vorlesung (Sales Management bei Darragh) war ich dann wieder voll auf dem Trichter, weil er zu den Lehrern gehört, der einen einfach mitzieht. Müdigkeit kann einfach nicht überleben bei solch energischen Lehrkräften. Weiter so! Um 3 Uhr hatte ich dann nach Englisch alles hinter mir und bin noch ein bissl shoppen gegangen. Seit halb 6 bin ich daheim, hab danach gekocht und später hab ich was PS2 gezockt. Derzeit schreibe ich euch meine Erlebnisse herunten und gegenüber von mir ist unser Sofa mal wieder mit der zockenden French-Connection (Nico, Fab, Sawil, Victor und Sabire) gefüllt.... Zu den Jungs werd ich mich jetzt gesellen und den Abend ausklingen lassen.

Also ihr da drüben in Deutschland: Lasst es euch gut gehen und lest brav meinen Blog weiter!

Oh! Bevor ich es vergesse! Vor knapp 2 Stunden hab ich mir meine letzte Penicilin reingepfiffen! D.h. das morgige Beer-Pong-Archway-Court-Masters kann steigen. Wir rechnen derzeit mit 8 Teams! Also, wird morgen gebürtig meine wiedergekehrte Gesundheit gefeiert! :) Ich berichte bald wieder, live aus Dublin-City!

Take care!
Irelandborst

Freitag, 25. Januar 2008

Ein kleiner Zwischenbericht der letzten Tage

Einen schönen guten Abend allerseits. Endlich wieder Wochenende!

Aber erstmal zu den letzten Tagen. Wie ich ja bereits berichtet hatte bin ich seit Mittwoch unter die Kranken gegangen. Da ich seit selbigem Tag auf Antibiotika bin - gutes echtes Penicilin bekommst du hier, das ballert wenigstens - fühle ich mich nach 2 Tagen Medikamentation schon weitaus besser als Dienstag/Mittwoch. Mein Hals ist schon fast wieder ok, mein Kopf dröhnt nicht mehr so stark und ich würde lieben gerne einen heben heute. Ist aber nicht... dafür muss ich erst meine vorgegebene Pillenkur beenden. Egal. Gestern hab ich für unsere doch sehr viel genutzte Playstation 2 Burnout 3 gekauft (gebraucht für 17€ - das ist doch mal topp oder?). Damit habe ich auch den kompletten gestrigen Abend verbracht, mit Spaß und Erfolg. Hat mit Sicherheit zu meiner schnellen Genesung beigetragen ;)

Heute war es dann so weit. Die erste Präsentation stand an. Englisch, Mini-Project, The Millennium Spire of Dublin. Ich bin - wie immer - mittelmäßig zufrieden mit mir. Leider war ich der einzige, der versuchte seine Informationen vollkommen frei vorzutragen. Immerhin hab ich ja an der EUFH gelernt, dass ebenso wichtig wie das was man vorträgt, der Stil bzw. die Ausstrahlung ist, welche man dabei herüberbringt. In Frankreich scheint man darauf nicht so viel Wert zu legen. Meine französischen Classmates hatten jeweils volle Texte auf ihren Karteikarten vorgeschrieben und diese Texte, nahezu in Essayform vorgetragen. Naja - warten wir ab wie das ganze benotet wird. Die Noten gibts Mitte bis Ende nächster Woche.

Soweit das schulische. Für heute Abend steht eine Party in einer deutschen Studentenbude an. Hier werde ich mich wohl im Laufe des Abends hinbegeben und zusehen, wie willensstark ich denn nun wirklich bin. ~25 Volltrunkene um mich herum und Borsti darf nicht trinken... da muss ich wohl durch. Denn wir müssen ja weitere Mädels finden und kennenlernen!

Zuvor hab ich heute mit Safa (nette kleine Französin und hiesige neue Freundin von Fabrice) einen kleinen Shop gefunden, der nur Suff verkauft. Dort fiel unser Interesse dann insbesondere auf eine Flasche Vodovka hinter der Theke welche mit 10€ angepriesen wurde. Da muss man zugreifen! Daheim angekommen wurde dann der erste Blick auf die Flasche geworfen und eine kleine Ernüchterung verdunkelte den Tag. Das Mistgesöff hat nur 22%. Egal, dafür riecht der Kram nach nichts wie es bei einem guten Vodka sein sollte! Ich werde euch im Laufe der nächsten Woche dann berichten, was der Fusel kann - wenn ich dann mal wieder trinken darf.

Soweit war es dass auch schon wieder für heute. Mehr gibts noch nicht zu berichten. Ich denke, morgen teile ich euch meine Eindrücke des heutigen Abends mit. Also abwarten.... und das Tee trinken nicht vergessen!

Achja: an die lieben Leute die hier rüber kommen und mich besuchen. Pakt meine Kaffeemaschine plus einige, einige, ganz viele Kaffeepads in euer Gepäck! Ich vermisse guten, frischen, aromatischen, geschmackvollen Kaffee. Die Instant-Kacke hier drüben geht mir jetzt schon auf den Sack. Aber da muss ich durch, ich brauch meinen Kaffee am Morgen.

Also, auf bald, bzw. bis morgen!
Euer Irelandborst

Mittwoch, 23. Januar 2008

Abendgestaltung

Schönen guten Abend an euch da draußen!
Derzeit bin ich fleißig mein mini-project am bearbeiten, da Freitag bereits die erste Präsentation für uns ansteht. Heute ist Mittwoch und ich bin wiedermal so richtig "justin" (wers nicht versteht, muss Logistik an der EUFH studieren und den Elitekurs A des Jahrgangs 2005 kennen). Aber das ganze ist aus meiner Sicht doch relativ locker, weshalb ich mir keinen großen Kopf mache.
Erstmal zu den erfreulichen Dingen. Gestern Abend konnte ich endlich meinen Pokerkoffer auf irischem Boden einweihen. Wir haben uns in unserem Appartement zusammengefunden und schön 2 Tourneys mit 6 Mann gespielt. Gut für den Einstieg. Die erste Runde hab ich selbstredend nach Hause geholt. Man muss ja positiv in neue Profitwelten starten. Bei der zweiten Runde hab ich dann wiedermal einen meiner berühmten borstischen-bad-beats gehabt. Hab bei einem guten Pot seit dem Flop einen Flush Draw gehabt. Konnte mir den Turn schön billig ansehen, musste dann aber für den River relativ viel bezahlen. Da der Pot bereits wirklich groß war und ich meinen letztendlich verbleibenden Gegner auf Trips gesetzt hatte, hab ich geholt. Und wahrlich hab ich meinen Flush auf dem River bekommen. Nach meinem All-In bekam ich einen beherzten Call und bin auf ein Full House gelaufen, da mein Gegner Pocket-Nines hatte. Tja, so kanns gehen. Trotzdem war es ein schöner Abend und ich bin mit plus 10 vom Tisch gegangen :)

Danach haben wir die erste Runde Beer-Pong auf heimischem Boden gespielt. Ich bin langsam drin im Spiel. Fabrice und ich geben - dafür das dass gestern erst unsere 3. jemals gepsielte Runde war - eine richtig gute Figur ab. Leider sind unserer Gegner Alex und Benoit doch schon sehr viel fortgeschrittener gewesen. Alex hat das Spiel aus den USA mit seinen Kollegen hier rüber gebracht und er kann auf gute 3 Jahre Erfahrungen zurückgreifen.
Nach 4 Runden war immernoch kein Sieg für Fabrice und mich drin, aber wir haben sie in den letzten zwei Runden immerhin auch auf einen verbleibenden Becher minimiert!
Und Spaß macht das Spiel allemal, ob du gewinnst oder verlierst! Meine Jungs da drüben in Deutschland: Hiermit erhebe ich BeerPong zum Offiziellen Vorglühspiel ab meiner Rückkehr. Ihr werdet es definitiv auch feiern, so gut kenne ich euch!

Das wäre es dann mit den guten Nachrichten, nun also zu den schlechten. Ich bin krank. Richtig krank und somit seit heute für die nächsten Tage auf Antibiotika und ebenso "trocken".

In der Arztpraxis heute durfte ich dann auch direkt mal pauschal 55€ auf den Tisch legen. Immerhin war es weniger als ich erwartet hatte. Dafür war es ein netter Arzt!
Hoffentlich gehts mir bald besser, denn eine Angina hatte ich eigentlich definitiv nicht in meiner Irlandplanung vorgesehen. Somit verpasse ich auch heute den Greyhound Racing Evening, welchen die EBS für die neuen Studenten organisiert hatte... Pruitt und Jan sind aber vor Ort und wenn das ganze Fun bedeutet, werden wir bestimmt noch mal den Race-Track besuchen.

Nun werde ich was zu Abend essen, mein mini-project noch etwas verfeinern und mich aufs Sofa hängen. Irgendwie muss ich ja wieder gesund werden! Sendet mir eure unterstützende Energie. Per Telepathie oder Luftpost - ist mir gleich!

Mehr gibts denke ich mal morgen, falls es denn was zu berichten gibt.
Bleibt sauber und gesund, nicht so wie ich ;)

Irelandborst

Dienstag, 22. Januar 2008

Nur mal kurz zwischendurch....

... teile ich heute von den Erlebnissen der letzten zwei Tage mit. Eigentlich gibts da garnicht viel zu berichten, denn die Abende waren ausnahmsweise mal ruhig, übertag war Uni angesagt und obendrauf hat sich der Basti ne schöne Mischung aus Angina und harter Erkältung eingefangen.

Ich revidiere meine Aussage bezüglich alter Schuhe und sage: Nehmt ordentliche, dicke, wasserfeste mit. Am besten einfach Gummistiefel. Sieht scheiße aus, hilft aber dabei nicht krank zu werden!

Kurz zur Uni: Montag und Dienstag waren bereits die längsten Tage, waren aber easy hinter sich zu bringen. Meine Profs sind durchweg lustig oder interessant. Okey, einer ist aufgrund seines Fachs (Social and Political Aspects of the Irish Society) a bissl lahm, da er viele Graphen und Zahlen präsentieren muss. Aber selbst der Kurs geht noch klar. Ausführlicher berichte ich ein andermal...

Bezüglich Beer Pong: Ich hab meine Tischtennisbälle! D.h. wenn ich gesund bin (Fab hat mir ne Art Antibiotika gegeben, zumindest vermute ich dass, weil er was davon gefaselt hat) wird dann die erste Runde Beer Pong Masters of ArchwayCourt gestartet. Hoffentlich schon dieses Wochenende. Btw: 6 TT-Bälle, 5€ ^^ Aber die sinds wert für das Game. Aber erstmal nen Laden finden der TT-Bälle verkauft. Junge, Junge. Ich war in 4 verschiedenen Sportläden. Irische Sportläden führen meist nur folgendes. Fußballschuhe, Fußballtrikots, Fußbälle, Sportschuhe. Die, die mehr Auswahl haben, bieten dann noch Rugbyzeug. Und die richtig dollen (die wiederum irgendwo versteckt sind) warten dann noch mit Billiardstäben und Dartpfeilen auf. Das wars aber auch schon. Warum der eine TT-Bälle hatte, kann ich euch nicht sagen, jedenfalls bin ich glücklich dass ich welche habe!

Soweit so gut. Mehr die nächsten Tage!

Gruß, Irelandborst

Sonntag, 20. Januar 2008

Beer Pong!

Hallo allerseits.
Heute ist Sonntag. Was kann das nur bedeuten? Richtig, dass der Basti gestern mal wieder in Irland um die Häuser gezogen ist. Wie in meinem letzten Post bereits angesprochen, stand für den gestrigen Abend eine Party in der relativ nahe gelegenen Blackhall Student Accommodation an. Hier luden 2 Franzosen und 2 Amerikaner zu einem feinen Sit-In.

Als wir an besagtem Ort ankamen, musst ich feststellenm, dass die 25m² gemeinsamer Wohnraum (Küche und Wohnzimmer) schon mit guten 40 Mann gefüllt war. So stelle ich mir eine Stundentenparty vor. Also direkt rein ins Vergnügen. Die meisten Menschen tummelten sich um den Esszimmertisch, welcher jedoch heute eher als "die Arena" bezeichnet werden konnte.
Wie ihr an dem wahrscheinlich - aus eurer Sicht - komischen Titel Beer Pong entnehmen könnt, habe ich gestern ein grandioses neues Saufspiel kennen gelernt. Das Level, welches man durch Beteiligung an diesem Spiel erreichen kann oder möchte, kann frei variiert werden. Nun aber erstmal zu den grundlegenden Regeln, damit ihr überhaupt wisst wovon ich hier schwärme!

Man nehme:
- 10 Beercups pro Team (aus Plastik, relativ groß sollten sie sein)
- 2 Plastikbecher mit Wasser
- 2 Tischtennisbälle
- 1 relativ großen Tisch (sollte schon 2m lang sein)
- 2 Teams mit jeweils 2 trink- und spielfreudigen Personen


Die Bierbecher werden - je nachdem was vorher vereinbart wurde - mit 2 guten Schlücken Bier gefüllt (bei meiner Rechnung komme ich auf genau 1 Liter Bier, welchen man pro Runde pro Team benötigt). Danach werden diese in gleicher Form wie Bowlingpins angeordnet vor sich aufgestellt. Jedes Team tut dies also an ihrem Ende des Tisches.
Nun gehts los. Das erste Team beginnt. Ziel des Spiels ist es, die erwähnten Tischtennisbälle in einem gekonnten Wurf in einen der Bierbecher des Gegners zu befördern. Geschieht dies, wird das Bier genommen und getrunken. Ende des Spiels ist natürlich dann erreicht, wenn ein Team alle Becher des anderen Teams getroffen hat. Natürlich gibt es hier noch schöne Zusatzregeln. Wenn man beispielsweise den Ball nicht in das Glas wirft, sondern stattdessen versucht den Ball gekonnt in den Becher bouncen (titschen) zu lassen darf das gegnerische Team versuchen den Ball wegzuschlagen. Daher sollte diese Technik angewendet werden, wenn der Gegner sich gerade nach dem ersten geworfenen Ball bückt, oder anderweitig abgelenkt ist!
Der Vorteil von dieser Technik liegt darin, dass wenn ihr den Ball in einen Becher des Gegners bounced und dieser das nicht verhindern kann, für einen Treffer zwei Becher getrunken werden müssen.
Es gibt noch weitere Regeln, welche diesem Spiel weitere Würze verleihen, aber die erkläre ich euch, wenn bei mir zuhause back in good old germany die ersten Beer Pong Masters ausgetragen werden. Radikal gutes Spiel!

Jedenfalls habe ich mich dann nicht lumpen lassen und habe direkt mit Fab die nächste Runde announced. Zuvor hab ich aber bereits die erste lustige Bekanntschafft des Abends gemacht. Pruitt - ein 23 Jahre alter Amerikaner aus Kentucky. Sieht genauso aus wie ihr euch einen Hinterland Ami vorstellt. Rund wie ne Kugel, Vollbart (gekräuselt!), Baseballcap, Flanellhemd. Aber einfach nur lustig und super cool drauf. Ich hatte eigentlich vor in der ersten Runde gegen ihn und seinen Kollegen Barb anzutreten, aber just in dieser Runde wurden die beiden von Cathrine aus Chicago und Alex aus Boston vom Tisch gekegelt. Also mussten wir gegen die zwei ran, denn das Gewinnerteam hat die Ehre am Tisch zu bleiben. Hierbei muss ich Alex meinen Respekt aussprechen. Seine Technik am Tisch ist grandios und er hat eine Trefferquote von der sogar manche beim Basketball träumen würden. Fab und ich als Newcomer hatten leichtes Anfängerglück und haben immerhin 7 Becher abgeräumt in der Zeit, in der Cat und Alex uns vom Tisch kegelten.

In den nächsten zwei Stunden habe ich viele viele Fotos gemacht, eine weitere Runde Beer Pong gespielt und viele weitere coole Typen kennen gerlernt. Da möchte ich beispielsweise Justin aus Boston erwähnen. Super netter Kerl, lustig drauf und voll auf meiner Wellenlänge. Das erste was ich von ihm zu hören bekam, war das er definitv darauf gewettet hätte, dass ich aus Amerika komme, weil ich so gut und mit so einem krassen Akzent sprechen würde. Zum einen hat mich dies erfreut und ich fühlte mich geehrt, zum anderen bin ich eigentlich nie scharf auf einen amerikanischen Akzent gewesen ;) Mal sehen ob ich hier noch was irisch mit reinmixen kann. Würd mir von der Mischung her auf jeden Fall gefallen.

An meine Poker-Addicts daheim in Deutschland. Wir sind wahrlich nicht alleine. Auf der Party war ich der Held weil ich meinen Pokerkoffer als aller erstes in mein Zusatzpaket gepackt habe (Da siehst du es Dad! Die 7,4 kg haben sich schon jetzt gelohnt - obwohl ich noch keinen Pfennig Geld gemacht habe! 8]). Ansonsten habe ich viele französische Zeitgenossen kennen gerlernt plus weitere nette Amis und einen lustigen Libanesen.

Musikalisch hat der Abend alles hergegeben, was musikalisch da draußen existiert. Zwischen den Red Hot Chilli Peppers, etwas Rap, gefolgt von Swing, kamen wir dann auch irgendwann zu einem Track namens Superman, bei dem bei allen Franzosen eine Sicherung durchbrennt. Da hällt es keinen mehr auf seinem Stuhl! Bei besagtem Lied fing die Bude dann langsam an zu kochen und wir sind zum tanzen über gegangen. Freilich habe ich ein Video gemacht, welches ich euch hoffentlich auch irgendwann zur Verfügung stellen kann...

Ich muss sagen, dass war wiedereinmal ein Top Abend. So gegen halb 3 wurde es dann langsam leerer. Peak-Time war gegen 1 Uhr, wo locker 50 Mann auf 20-25m² abgefeiert haben.

Gegen halb 4 war dann nur noch der harte Kern übrig, zu dem ich mich ebenfalls zählen durfte. Ich muss zugeben für uns Deutsche ist eine irische Party doch gut zu ertragen, solange wir selber den Alkoholkonsum festlegen können. Zeitlich war mir das mal wieder viel zu früh... but... I'm getting used to it, so we'll just start earlier ;)

Zuhause fand der Samstagabend dann doch einen gemütlichen Ausklang und ich hab mich so gegen Viertel nach 4 fein ins Bett gehauen.

Den heutigen Tag habe ich hauptsächlich mit einer Wandertour verbracht. Mein Ziel war das Griffithcollege am südlichen Ende von Dublin (ich wohne im Norden!). Dennoch muss ich sagen, tut mir die Lauferrei wirklich gut. Heute waren es wieder circa 7-8 km. Wenn da nicht immer dieser eine scheiß Zufall wäre... Wenn du aufstehst und aus dem Fenster guckst, oder wenn du drinnen sitzt und fernseh guckst, hast du in Dublin Traumwetter. Sonne und warm.
Aber wage es dich, auch nur einen halben Fuß vor die Tür zu setzten. Dann fängt die Sauerrei an. Es regnet. Aber dauerhaft. Bist du wieder irgendwo drinnen ankommst. Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, hab ich mich heute zum Griffithcollege begeben um mit zwei Mädels (Agnes aus Schweden und Jennifer aus Bonn) unser Miniproject für die kommende Woche weiter zu bearbeiten. Ich denke - da wir wirklich an dem Miniproject gearbeitet haben - wird es hier uninteressant für euch. Gegen halb 6 hab ich mich dann zurück auf den Weg in Richtung Lidl gemacht um noch ein paar Einkäufe zu erledigen, da mir langsam aber sicher die Nahrung ausging. Um halb 7 war ich da um 7 macht der Laden zu. Wenn das mal kein Timemanagement ist! ;)

Seitdem hab ich eigentlich nur noch zu Abend gegessen, mein Zeug weggeräumt und auf der Couch rumgehangen. Die Jungs sind mal wieder am zocken. Hätte mir heute wirklich gerne Dukes of Hazard in der irischen TV Premiere gegeben, aber ich bin ja der klügere und gebe nach ;) Bevor ihr denkt ich verändere mich - natürlich habe ich das mit einem schönen Grummeln getan!

So langsam denke ich reicht es auch schon wieder. Ich denke kein anderer ballert jeden Tag soviel in seinen Blog. Daher muss es jetzt mal reichen.

O.k. einen kleinen gibt's noch: An die, die mich wirklich besuchen wollen. Nehmt genau 1 Paar Schuhe mit. Entweder ein altes, was euch nichts wert ist, oder Goretex. Alles andere könnt ihr vergessen. Ich komme jeden Tag mit nassen Füßen nach Hause und meine schönen braunen Lederschuhe werde ich wegschmeißen können, wenn ich zurück in Deutschland bin. Ich hab jetzt schon weiße Linien an den Rändern der Wasserflecken. Also Goretex, oder alt.

Nun schließe ich mit einem Ausblick für morgen. Die erste richtige Woche geht los. Morgen ist dann auch schon direkt mein härtester Tag. 9.00 Uhr bis 16.45 Uhr. Ich denke, ich werde froh sein, wenn ich daheim bin. Weiterhin muss ich morgen definitiv Tischtennisbälle kaufen. Die großen Bierbecher, das Bier, die Kontrahenten und den Tisch habe ich bereits. Spätestens am Dienstag Abend werden die ersten Beer Pong Masters bei uns ausgetragen. Soviel steht fest.

Ich wünsch euch was, oder auch nichts!
Bis dahin, Irelandborst.

Samstag, 19. Januar 2008

Wochenende

Gestern war es dann endlich soweit. Das nächste Wochenende stand vor der Tür und was heißt das? Es ist mal wieder Zeit zu saufen und abzufeiern. Also begann unser Abend nach der Schule damit, beim Lidl den halben Biervorrat leerzukaufen und - schweren Herzens - für 18.99 eine 0.7 Liter Flasche Rustinoff Billigvodka zu kaufen, welchen wir in Deutschland für 5€ hinterher geschmissen bekommen hätten. Aber, man ist ja nicht zum Spaß hier!

Zuhause angekommen wurde erstmal mit dem Abendessen (self tuned Pizza) eine gute Basis für das bevorstehende Saufgelage geschaffen. Um halb 8 gings dann auch schon ans erste Bier. Nachdem dieses geleert war, war ich der Meinung, die Sache beschleunigen zu müssen und somit habe ich Fab - dem aus meiner Sicht lustigstens Franzosen aus unserem Appartement - das gute Zauberbier beigebracht. Mit Hand und Fuß hab ich ihm das ganze erklärt, aber er begriff schnell und war begeistert. 3 Zauberbier später (0,5 Liter wohlgemerkt - hier gibt's nur Pints als Biergläser und alle Bierdosen fassen ebenfalls 0,5) war dann auch Stufe 3-4 von 10 erreicht.

In diesem Moment habe ich mich mal in unserem Innenhof umgesehen und konnte feststellen, das hier am Wochenende in mindestens jedem zweiten Haus bei einem mittleren bis großem Sit-In hart für den bevorstehenden Abend vorgeglüht wird. Also scheinen die Alkoholpreise wenigstens nicht nur aus meiner Sicht versalzen zu sein...
Jedenfalls trifft man hier wirklich viele interessante Leute. Zum Beispiel hing dann irgendwann Amen bei uns im Fenster. Amen hab ich durch die meine irischen Mädels vom ersten Sonntag Abend kennen gelernt. Er ist ein 2m großer Bär, 100% irisch und spricht ein radikal vernuscheltes Englisch, was aber doch irgendwie gut zu verstehen ist. Und wenn Amen trinkt, wird Amen wirklichm wirklich lustig. Und laut.
Jedenfalls fragte er mich 3 mal in 5 Minuten wohin wir denn heute gehen würden. Nett wie ich bin, habe ich ihm 3 mal genauestens den Ort der Party und den Ablauf unseres Abends erzählt.

Dann gabs auch schon die erste Empfehlung von einem Einheimischen, wohin man sich als Mann denn begeben müsse. Coppers, etwas südlich von Dublin, 2 Stationen mit der LUAS (hiesige Bahn) ist die beste Anlaufstelle für Männer. Ich möchte hier Amen's Empfehlung zitieren:
"When you are a man, and you won't get a women at Coppers, you defintly gotta be gay! So many horny girls around there. Just big boobs and short skirts!"

Soweit sogut, der Laden ist gespeichert und wird definitiv in den nächsten Wochen in Angriff genommen. Wollen wir doch mal sehen, ob wir gay sind, oder nicht ;)


In den umliegenden Häusern unserer Anlage wurde dann auch mit jeder Minute das Gelächter lauter und auch alle betrunkener. Es ist ein Fakt das hier in Irland, die meisten Jungendlichen ein wahres Alkoholproblem haben. Von den Jungs hat jeder zweite einen Flachmann in der Hose und ein dementsprechendes Alkohollevel. Aber die, die mir bis jetzt im vollen Kopf unter gekommen sind waren alle sehr nett und somit, habe ich bis jetzt noch kein wirkliches Problem mit den Leuten. Ich sehe mich eher als einer von Ihnen ;)

Anmerkung an Personen wie meinen Dad, die sich jetzt sorgen machen könnten. Ich kenne meine Grenzen, das weißt du! :)

Jedenfalls wo wir gerade bei Grenzen sind, wurde es nach den 4 Bier auch endlich Zeit für unseren extrem teuren Billigvodka. Wenn ihr nen ordentlichen Wodka hier kaufen wollt, z.B. Smirnoff, bezahlt ihr für die 0,7 Liter Flasche mindestens 28€! Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen... wie gut wir es doch in Deutschland haben...

Nach dem ersten Vodka, fiel dann Fabrice auch wieder die Sache mit dem Zauberbier ein und er war schwer dafür, diese Technik auch beim Vodka anzuwenden. Gut, da lass ich mich nicht lumpen, aber mit nem 0,5er Pint voll Vodka ist das schon was anderes. Dementsprechend war dann nach dem dritten Vodka (und dem zweiten Zaubervodka) meine Grenze vorerst erreicht. Also bin ich frohen Mutes aus unserem Haus und in das Nächstbeste reinspaziert. Die meisten haben am Wochenende ihre Haustüre einfach offen. Das war für mich ne klare Einladung!
Im Haus zu unserer rechten habe ich dann auch direkt eine nette Runde getroffen, welcher ich mich dann auch direkt angeschlossen habe. Hier saß ein lustiger dicker Ire mit roten Löckchen, welcher Filippe heißt aber auch gerne bei dem deutschen Namen Peter gerufen wird. Er sagt er mag das. Gut, tu ich ihm den Gefallen. Insbesondere weil ich mir durch die komische Erklärung eh nur Peter merken konnte und Filippe es nur bis in mein Ultrakurzzeitgedächtnis geschafft hat und von dort auch ganz ganz schnell wieder verschwunden war. Ansonsten erinnere ich mich noch an Mathew, einen weiteren Franzosen und noch einen Kollegen von ihm, der auch äußerst lustig war, aber einen ebenso schweren Namen hatte, der es nicht mal in mein UKZ geschafft hat, obwohl ich bestimmt 3 mal gefragt habe, wie er denn heißt.

Nach 20-30 Minuten Smalltalk wurde es dann auch langsam Zeit aufzubrechen zu unserer Party, die bereits seit einer knappen halben Stunde zu Gange war und ja auch nur bis zwei Uhr gehen sollte. Jetzt sollte man denken, müsste der Abend noch richtig lustig werden. Leider war dies ein Trugschluss. Als wir dann nach einer halben Stunde Fußmarsch bei dem Laden ankamen und unsere Wegverpflegung (ein weiterer Liter Bier, denn man baut ja ab, wenn man sich bewegt) sogut wie geleert hatten, wollten wir eintreten. Bei den Türstehern war dann aber auch schon Schluß für mich. Ihr denkt weil ich zu betrunken war? Falsch gedacht... Zu betrunken ist hier jeder. Aber dann fiel mir auf, dass niemand Alkohol auf offener Straße verzehrt. Das war dann auch der Grund warum ich nicht hinein durfte. Also merkt euch, wenn ihr nach Dublin kommt, trinkt definitiv vor, trinkt von mir aus auch auf dem Weg zu dem Pub oder dem Club, aber definitiv nicht, vor dem Laden, welchen ihr betreten wollt!

Ziemlich abgefuckt hab ich mich dann irgendwie - hier ist ein kleiner Filmriss - circa ne halbe Stunde vor dem Laden aufgehalten und bin danach wieder in Richtung Heimat marschiert.
Glücklicherweise habe ich euch ja bereits berichtet, dass hier in jedem zweiten Haus eine Party abgeht und somit bin ich schnurstracks durch die nächste offene Tür gelaufen. Kurzerhand befand ich mich dann in eine halb schwedischen, halb irischen Runde. Was ich dort gemacht habe, kann ich euch nicht sagen. Aber kurze Zeit später stand ich mit einem 32 jährigen Schweden vor der Tür und hab über Gott und die Welt geredet. Dann kam auch Jan dazu, der ebenso wie ich nicht hineinkam, da auch er eine Wegverpflegung mit sich geführt hatte.

Jedenfalls hat mir Jan vorhin erzählt, dass ich wohl doch einen wahrlich guten Pegel in dem Moment hatte, da ich unseren schwedischen Stundenten wohl 3 oder 4 mal gefragt habe, wo er denn wohnen würde und was er machen würde. Gut, das muss ich hinnehmen ;)

Irgendwann gegen halb 3 bin ich dann wieder zu uns reingegangen, da ich für den Moment genug hatte. Ich denke ich wollte nur schnell was essen. Natürlich bin ich dabei auf der Couch eingeschlafen. Gegen halb 6 am Morgen fand ich mich dann zwischen 6 Franzosen wieder, die PES 6 auf der Playstation am zocken waren. Nachdem ich mich alkimatisiert hatte, war ich dann bereit für mein "richtiges" Bett und somit wären wir am Ende unseres grandiosen ersten gemeinsamen Partyabends.

Heute habe ich dann erstmal bis halb 2 meinen Rausch ausgeschlafen und mich danach dem gemeinsamen Wohnbereich gewidmet, welcher immernoch mit den gleichen Franzosen gefüllt war, welche von zocken zu fernsehgucken übergewechselt hatten. Freilich haben die Jungs auch geschlafen, aber eben nur auf der Couch. Die Couch ist groß, aber mit 6 Mann definitiv überfüllt. Das wäre mit Sicherheit ein schönes Foto geworden. Aber wenn solche Sachen schon bei der ersten Party passieren, wird sich mir bestimmt noch öfter diese Chance bieten und dann schlage ich zu :)

Jedenfalls um wieder zum Wohnbereich zu kommen. Dieser war der radikalste Saustall. Verständlich nach 3 Parties in der ersten Woche, plus die vorherrschende Unlust zu putzen. Ich hab zwar immer schön aufgeräumt, aber an putzen war nicht zu denken. Jedenfalls hatte ich heute die Schnauze voll und hab einfach angefangen unter extremer Geräuschentwicklung aufzuräumen. Das führte dazu, dass sich die Franzosen, welche nicht hier wohnen auf den Weg nach Hause machten und ich mir Platz zum aufräumen schaffte. Glücklicherweise ist Fab ein guter Junge und hat sich mir angeschlossen. Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir mit Möbelrücken, Saugen, Spülen, Handtücher kochen (ja kochen, im Kochtopf mit Waschmittel, da wir für 3 Handtücher keine Maschine Wäsche machen, da diese 3€ pro Durchlauf verlangt), und dem abschließenden Nassputzen, was wirklich notwendig war!

Den Nachmittag hab ich mich dann um meine eigene Körperpflege gekümmert und ein paar Sachen für mein Mini Project rausgesucht. Ja ich muss auch was für die Uni machen, denn wie gesagt, sind wir ja nicht zum Spaß hier! (Von Wegen!) 8)

Dann kamen ein paar französische Freundinnen von Fab und Nico und wir haben uns lustig unterhalten. Hauptsächlich haben wir über Schimpfwörter gesprochen. In 3 verschiedenen Sprachen. Immerhin führen diese uns zusammen und bringen uns zum quatschen.

Momentan sitze ich noch am gleichen Tisch, aber jetzt sind nurnoch Fab, Nico und Safa - französische Nachbarin von uns - hier und ich berichte euch von meinen letzten zwei Tagen.

In 1-2 Stunden werden wir uns aufmachen zur Blackhallplace Accommodation. Dort wird heute von 2 Amis und ein paar Franzosen die nächste Party ausgerichtet, welche wir natürlich austesten müssen. Ich muss ja mehr Leute kennen lernen! Davon werde ich euch dann morgen berichten!

Ich habe nur ein Problem... bis jetzt habe ich noch keine Lust zu trinken, aber diese Lust wird bestimmt ganz bald kommen :)

So far, euer Irelandborst!