Sonntag, 20. Januar 2008

Beer Pong!

Hallo allerseits.
Heute ist Sonntag. Was kann das nur bedeuten? Richtig, dass der Basti gestern mal wieder in Irland um die Häuser gezogen ist. Wie in meinem letzten Post bereits angesprochen, stand für den gestrigen Abend eine Party in der relativ nahe gelegenen Blackhall Student Accommodation an. Hier luden 2 Franzosen und 2 Amerikaner zu einem feinen Sit-In.

Als wir an besagtem Ort ankamen, musst ich feststellenm, dass die 25m² gemeinsamer Wohnraum (Küche und Wohnzimmer) schon mit guten 40 Mann gefüllt war. So stelle ich mir eine Stundentenparty vor. Also direkt rein ins Vergnügen. Die meisten Menschen tummelten sich um den Esszimmertisch, welcher jedoch heute eher als "die Arena" bezeichnet werden konnte.
Wie ihr an dem wahrscheinlich - aus eurer Sicht - komischen Titel Beer Pong entnehmen könnt, habe ich gestern ein grandioses neues Saufspiel kennen gelernt. Das Level, welches man durch Beteiligung an diesem Spiel erreichen kann oder möchte, kann frei variiert werden. Nun aber erstmal zu den grundlegenden Regeln, damit ihr überhaupt wisst wovon ich hier schwärme!

Man nehme:
- 10 Beercups pro Team (aus Plastik, relativ groß sollten sie sein)
- 2 Plastikbecher mit Wasser
- 2 Tischtennisbälle
- 1 relativ großen Tisch (sollte schon 2m lang sein)
- 2 Teams mit jeweils 2 trink- und spielfreudigen Personen


Die Bierbecher werden - je nachdem was vorher vereinbart wurde - mit 2 guten Schlücken Bier gefüllt (bei meiner Rechnung komme ich auf genau 1 Liter Bier, welchen man pro Runde pro Team benötigt). Danach werden diese in gleicher Form wie Bowlingpins angeordnet vor sich aufgestellt. Jedes Team tut dies also an ihrem Ende des Tisches.
Nun gehts los. Das erste Team beginnt. Ziel des Spiels ist es, die erwähnten Tischtennisbälle in einem gekonnten Wurf in einen der Bierbecher des Gegners zu befördern. Geschieht dies, wird das Bier genommen und getrunken. Ende des Spiels ist natürlich dann erreicht, wenn ein Team alle Becher des anderen Teams getroffen hat. Natürlich gibt es hier noch schöne Zusatzregeln. Wenn man beispielsweise den Ball nicht in das Glas wirft, sondern stattdessen versucht den Ball gekonnt in den Becher bouncen (titschen) zu lassen darf das gegnerische Team versuchen den Ball wegzuschlagen. Daher sollte diese Technik angewendet werden, wenn der Gegner sich gerade nach dem ersten geworfenen Ball bückt, oder anderweitig abgelenkt ist!
Der Vorteil von dieser Technik liegt darin, dass wenn ihr den Ball in einen Becher des Gegners bounced und dieser das nicht verhindern kann, für einen Treffer zwei Becher getrunken werden müssen.
Es gibt noch weitere Regeln, welche diesem Spiel weitere Würze verleihen, aber die erkläre ich euch, wenn bei mir zuhause back in good old germany die ersten Beer Pong Masters ausgetragen werden. Radikal gutes Spiel!

Jedenfalls habe ich mich dann nicht lumpen lassen und habe direkt mit Fab die nächste Runde announced. Zuvor hab ich aber bereits die erste lustige Bekanntschafft des Abends gemacht. Pruitt - ein 23 Jahre alter Amerikaner aus Kentucky. Sieht genauso aus wie ihr euch einen Hinterland Ami vorstellt. Rund wie ne Kugel, Vollbart (gekräuselt!), Baseballcap, Flanellhemd. Aber einfach nur lustig und super cool drauf. Ich hatte eigentlich vor in der ersten Runde gegen ihn und seinen Kollegen Barb anzutreten, aber just in dieser Runde wurden die beiden von Cathrine aus Chicago und Alex aus Boston vom Tisch gekegelt. Also mussten wir gegen die zwei ran, denn das Gewinnerteam hat die Ehre am Tisch zu bleiben. Hierbei muss ich Alex meinen Respekt aussprechen. Seine Technik am Tisch ist grandios und er hat eine Trefferquote von der sogar manche beim Basketball träumen würden. Fab und ich als Newcomer hatten leichtes Anfängerglück und haben immerhin 7 Becher abgeräumt in der Zeit, in der Cat und Alex uns vom Tisch kegelten.

In den nächsten zwei Stunden habe ich viele viele Fotos gemacht, eine weitere Runde Beer Pong gespielt und viele weitere coole Typen kennen gerlernt. Da möchte ich beispielsweise Justin aus Boston erwähnen. Super netter Kerl, lustig drauf und voll auf meiner Wellenlänge. Das erste was ich von ihm zu hören bekam, war das er definitv darauf gewettet hätte, dass ich aus Amerika komme, weil ich so gut und mit so einem krassen Akzent sprechen würde. Zum einen hat mich dies erfreut und ich fühlte mich geehrt, zum anderen bin ich eigentlich nie scharf auf einen amerikanischen Akzent gewesen ;) Mal sehen ob ich hier noch was irisch mit reinmixen kann. Würd mir von der Mischung her auf jeden Fall gefallen.

An meine Poker-Addicts daheim in Deutschland. Wir sind wahrlich nicht alleine. Auf der Party war ich der Held weil ich meinen Pokerkoffer als aller erstes in mein Zusatzpaket gepackt habe (Da siehst du es Dad! Die 7,4 kg haben sich schon jetzt gelohnt - obwohl ich noch keinen Pfennig Geld gemacht habe! 8]). Ansonsten habe ich viele französische Zeitgenossen kennen gerlernt plus weitere nette Amis und einen lustigen Libanesen.

Musikalisch hat der Abend alles hergegeben, was musikalisch da draußen existiert. Zwischen den Red Hot Chilli Peppers, etwas Rap, gefolgt von Swing, kamen wir dann auch irgendwann zu einem Track namens Superman, bei dem bei allen Franzosen eine Sicherung durchbrennt. Da hällt es keinen mehr auf seinem Stuhl! Bei besagtem Lied fing die Bude dann langsam an zu kochen und wir sind zum tanzen über gegangen. Freilich habe ich ein Video gemacht, welches ich euch hoffentlich auch irgendwann zur Verfügung stellen kann...

Ich muss sagen, dass war wiedereinmal ein Top Abend. So gegen halb 3 wurde es dann langsam leerer. Peak-Time war gegen 1 Uhr, wo locker 50 Mann auf 20-25m² abgefeiert haben.

Gegen halb 4 war dann nur noch der harte Kern übrig, zu dem ich mich ebenfalls zählen durfte. Ich muss zugeben für uns Deutsche ist eine irische Party doch gut zu ertragen, solange wir selber den Alkoholkonsum festlegen können. Zeitlich war mir das mal wieder viel zu früh... but... I'm getting used to it, so we'll just start earlier ;)

Zuhause fand der Samstagabend dann doch einen gemütlichen Ausklang und ich hab mich so gegen Viertel nach 4 fein ins Bett gehauen.

Den heutigen Tag habe ich hauptsächlich mit einer Wandertour verbracht. Mein Ziel war das Griffithcollege am südlichen Ende von Dublin (ich wohne im Norden!). Dennoch muss ich sagen, tut mir die Lauferrei wirklich gut. Heute waren es wieder circa 7-8 km. Wenn da nicht immer dieser eine scheiß Zufall wäre... Wenn du aufstehst und aus dem Fenster guckst, oder wenn du drinnen sitzt und fernseh guckst, hast du in Dublin Traumwetter. Sonne und warm.
Aber wage es dich, auch nur einen halben Fuß vor die Tür zu setzten. Dann fängt die Sauerrei an. Es regnet. Aber dauerhaft. Bist du wieder irgendwo drinnen ankommst. Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, hab ich mich heute zum Griffithcollege begeben um mit zwei Mädels (Agnes aus Schweden und Jennifer aus Bonn) unser Miniproject für die kommende Woche weiter zu bearbeiten. Ich denke - da wir wirklich an dem Miniproject gearbeitet haben - wird es hier uninteressant für euch. Gegen halb 6 hab ich mich dann zurück auf den Weg in Richtung Lidl gemacht um noch ein paar Einkäufe zu erledigen, da mir langsam aber sicher die Nahrung ausging. Um halb 7 war ich da um 7 macht der Laden zu. Wenn das mal kein Timemanagement ist! ;)

Seitdem hab ich eigentlich nur noch zu Abend gegessen, mein Zeug weggeräumt und auf der Couch rumgehangen. Die Jungs sind mal wieder am zocken. Hätte mir heute wirklich gerne Dukes of Hazard in der irischen TV Premiere gegeben, aber ich bin ja der klügere und gebe nach ;) Bevor ihr denkt ich verändere mich - natürlich habe ich das mit einem schönen Grummeln getan!

So langsam denke ich reicht es auch schon wieder. Ich denke kein anderer ballert jeden Tag soviel in seinen Blog. Daher muss es jetzt mal reichen.

O.k. einen kleinen gibt's noch: An die, die mich wirklich besuchen wollen. Nehmt genau 1 Paar Schuhe mit. Entweder ein altes, was euch nichts wert ist, oder Goretex. Alles andere könnt ihr vergessen. Ich komme jeden Tag mit nassen Füßen nach Hause und meine schönen braunen Lederschuhe werde ich wegschmeißen können, wenn ich zurück in Deutschland bin. Ich hab jetzt schon weiße Linien an den Rändern der Wasserflecken. Also Goretex, oder alt.

Nun schließe ich mit einem Ausblick für morgen. Die erste richtige Woche geht los. Morgen ist dann auch schon direkt mein härtester Tag. 9.00 Uhr bis 16.45 Uhr. Ich denke, ich werde froh sein, wenn ich daheim bin. Weiterhin muss ich morgen definitiv Tischtennisbälle kaufen. Die großen Bierbecher, das Bier, die Kontrahenten und den Tisch habe ich bereits. Spätestens am Dienstag Abend werden die ersten Beer Pong Masters bei uns ausgetragen. Soviel steht fest.

Ich wünsch euch was, oder auch nichts!
Bis dahin, Irelandborst.

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